Weil die Stadt wächst, investieren die Herzo Werke

4.7.2019, 16:58 Uhr
Weil die Stadt wächst, investieren die Herzo Werke

© Foto: Herzo Werke

Wie bereits vermeldet, muss die Stadt ein Defizit von 923 000 Euro zwischen Herzo Werke (Gas, Strom, Wasser, Wärme) und Herzo Bäder und Verkehr (HBV) plus Herzo Bäder Gastronomie (HBG) ausgleichen. Der Betrag liegt rund 1,3 Millionen Euro unter dem befürchteten Defizit, im langjährigen Mittel aber in etwa genau da, wo es sich stets eingependelt hat: um die Millionengrenze. Hintergrund: Die Holding-Struktur macht es möglich, die Gewinne der Herzo Werke mit dem verlustreichen Bad- und ÖPNV-Geschäft gegenzurechnen.

Die Herzo Werke erzielten bei über 46,443 Millionen Euro Umsatz einen Jahresüberschuss von 2,613 Millionen Euro (davon geht ein Teil an das Bayernwerk als Anteilseigner). HBV und HBG erzielten zusammen 4,511 Millionen Euro Umsatz, der Verlust lag aber bei 3,17 Millionen Euro.

Die Herzo Werke haben 2018 wieder immens investiert (5,9 Millionen Euro), in den vergangenen zehn Jahren war die Summe nur 2012 höher. "Das ist die Dynamik in der Stadt", erklärte Herzo-Werke-Geschäftsführer Jürgen Bauer. Der müsse man folgen, etwa mit dem Bau des neuen Logistik-Zentrums auf der Herzo Base. Mitte April 2020 soll es fertig sein. So gut wie fertig ist schon die Wassermischanlage. Anfang August geht sie in Betrieb.

Der heiße Sommer

Bei den Absatzmengen der Herzo Werke fällt vor allem eine Zahl beim Wasser auf. 1,667 Millionen Kubikmeter Wasser flossen durch die Leitungen an die Verbraucher, in den Vorjahren waren es lediglich 1,561 Millionen (2017) beziehungsweise 1,544 Millionen (2016). "Grund war der heiße Sommer im vergangenen Jahr, und heuer dürften es nicht weniger werden."

Beim Jahresabschluss 2018 der Herzo Bäder und Verkehrs-GmbH waren die Zahlen naturgemäß nicht zum Jubeln geeignet, wobei Bäder und auch der Nahverkehr sich unter den gegebenen Voraussetzungen selten aus Bordmitteln finanzieren lassen.

Die Sauna ist da noch eine Ausnahme, aber auch hier ging das Ergebnis um 38 000 Euro auf 61 000 Euro zurück. "Das ist doch ein massiver Einbruch", meinte Konrad Körner (CSU). Grund sei, so Jürgen Bauer, unter anderem das massiv gewachsene Angebot an neuen Saunalandschaften in der Region. Sandra Wüstner (SPD): "Unsere Sauna ist nach wie vor schön, aber andere sind uns mittlerweile voraus."

Die Verantwortlichen für Sauna und Freizeitbad beobachten die Lage natürlich fortwährend. Die Entwicklung ist klar: Freizeitbad mit Sauna hatte 2018 insgesamt 287 078 Besucher, 2014 waren es noch 326 242. "Eine kontinuierlich rückläufige Tendenz", so Jürgen Bauer.

Das Thema, um das es in vielleicht nicht ferner Zukunft gehen muss, heißt Investieren. Denn zu sehr sparen muss nicht heißen, dass Defizite kleiner werden. Der Kunde sucht sich die attraktivsten Angebote. SPD-Fraktionssprecher Curd Blank verriet, dass er kürzlich in einem Atlantis-Whirlpool gesessen sei und an der Decke dann doch einiges gesehen habe, was in die Jahre gekommen sei.

Thema städtischer Busverkehr: Nach dem langwierigen Umbau der Schütt und der Verlegung des Bushahnhofs zur Realschule, die viele Fahrgäste gekostet hat, geht es jetzt wieder aufwärts mit den Fahrgastzahlen. 2018 wurden 460 377 Kunden gezählt, das sind rund 53 000 mehr als im Jahr zuvor. 2014 waren es allerdings schon einmal 513 000 Fahrgäste.

Auch der Jahresabschluss der Herzo Media wurde von Jürgen Bauer vorgestellt. "Wir haben das beste Jahr der Herzo Media in seiner Geschichte", freute er sich. Und das bei einem seit geraumer Zeit hohem Investitionstempo. 444 000 Euro Überschuss wurden erzielt (plus 66 000 Euro zu 2017)

Das Thema Glasfaser-Netzausbau als auch die Erhöhung der Leistungsfähigkeit der HFC- und VDSL-Übertragungstechnik als "Brückentechnologie" sind 2019 die zentralen Themen. Insgesamt investiert Herzo Media heuer 1,3 Millionen Euro.

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