Weisendorf: Hallenboden kontrovers diskutiert

24.4.2021, 12:00 Uhr
Weisendorf: Hallenboden kontrovers diskutiert

© Foto: Richard Sänger

Wie Bürgermeister Karl-Heinz Hertlein berichtete, waren die Vereinsvertreter bei einem Ortstermin nicht mit dem gelieferten schwarzen Boden einverstanden. Hertlein zog die Notbremse und setzte das Gestaltungskonzept aus. Denn im Gemeinderat sei nie ein Gestaltungskonzept vorgelegt und beschlossen worden, hieß es.

Wie bereits berichtet, wurden sowohl vom Planer als auch von der Gemeinde weitere Bodenmuster angefordert und jetzt dem Gemeinderat vorgelegt. "Bei der Farbauswahl ist zu beachten, ob die ursprünglich gewählte Farbe "Anthrazit gesprenkelt" für die Bodenbeläge in den Gängen mit der neuen Farbe korrespondiert. Oder ob für die Bodenbeläge in den Gängen eine passende Farbe neu bestimmt werden muss", betonten Planer und Bürgermeister.

Die mit der Verlegung der Linoleumböden beauftragte Firma SBS Sportböden Systeme GmbH erstellte ein Nachtragsangebot für den gelieferten Hallenboden. Die geforderte Summe bei Rücknahme des Bodens beträgt 19 191 Euro netto (22 846 Euro brutto). Bei Überlassung beim Markt Weisendorf 19 968 Euro netto (23 762 Euro brutto). Der farblich neugestaltete Hallenboden wird zum Beauftragungspreis geliefert.

Vorgehensweise kritisiert

Diese Mitteilung sorgt im Gremium erst für Kopfschütteln und Hans Kreiner (CSU) kritisierte die Vorgehensweise, das sei kaufmännisch nicht in Ordnung. Der in der Sitzung anwesende Geschäftsführer Bernd Stadelmann vom beauftragten Büro BSS-Architekten verteidigt die Entscheidung und erklärt, dass das Büro sehr wohl ein Gestaltungskonzept vorgelegt habe.

Der Planer sorgte zudem für etwas Unmut, denn Stadelmann sprach von einer Trainingshalle und der Gemeinderat von einer Ballsporthalle. "Den Ausdruck Trainingshalle finde ich etwas unverschämt, denn wir haben eine Ballsporthalle beauftragt", kritisiert Günther Vogel (BWG/FW) den Vortrag des Planers.

Etwas später nahm Vogel den Vorwurf zurück, nachdem weitere Details bekannt wurden. Dazu gab es auch Kritik von Hans Kreiner (CSU) und fragte: Wer hat das Gestaltungskonzept freigegeben? Und setzte noch einen drauf – "die Halle liegt 50 Prozent über der Kostenschätzung, die Sie uns zu Beginn genannt haben". Der Planer betonte, bei einer Reihe von Besprechungen alles dargelegt zu haben. Es habe nie Geheimnisse gegeben. Das Rätsel zum Gestaltungskonzept konnte nicht gelöst werden und Bürgermeister Hertlein zitierte aus einer Reihe von Protokollen und dem Mail-Verkehr. Die Verwaltung handelte sich damit von Günther Vogel wiederum Kritik ein. Er bezeichnete die Kommunikation der Verwaltung zum Gemeinderat als verbesserungswürdig.

"Können nur mutmaßen"

Nach Aussage des Planers hat der damalige Bürgermeister das Gestaltungskonzept freigegeben, die Aussage kann nicht widerlegt werden, nachdem Bürgermeister Heinrich Süß nicht mehr gefragt werden kann. "Wir können nur mutmaßen was damals war, vermutlich ging es um den Kontrast der Bodenfarbe zur Halle und den Fluren", sagt der Bürgermeister dazu.

Am Ende präsentierte der Bürgermeister drei Muster, wobei die Vereine sich für einen Bodenbelag im Grauton-Blau gesprenkelt entschieden, damit konnte sich das Gremium mehrheitlich nicht anfreunden.

Mit elf zu neun Stimmen entschied sich der Rat für das steingraue Muster mit Grüntönen. Planer Stadelmann sicherte am Ende zu, dass er mit dem Hersteller über die Rücknahme des bereits gelieferten Bodenbelages verhandeln wird.

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