Weisendorf: "Historischer Tag" für Sportfreunde

15.10.2019, 17:37 Uhr
Weisendorf:

© Foto: Ingrid Jungfer

Erstaunlich allerdings, dass weder ein Vertreter des Büros BSS (Bär/Stadelmann/Stöcker-Architekten) anwesend war, noch der langjährige und stets selbstbewusste Projektleiter Schäfer. Auch das meist obligatorische Glas Sekt fehlte, obwohl Bürgermeister Heinrich Süß den Termin zuvor als "historischen Tag" bezeichnet hatte. Wohl in Sorge um einen klaren Kopf in der anschließenden Ratssitzung.

Denn das Projekt, dem im Februar 2019 von 25 unmittelbaren Nachbarn nur sieben zugestimmt hatten, ist noch nicht in trockenen Tüchern, was die endgültige Fertigstellung von Halle und Stellplätzen betrifft. Auch die wirkliche Endsumme der Dreifachhalle steht noch aus.

Zudem wird die neue Ballsporthalle für die hiesige Schule nicht zugänglich sein, was zur Folge hat, dass es auch keine Zuschüsse gibt. Bürgermeister Süß ist dennoch zuversichtlich. "Wir werden das Projekt stemmen."

Was kostet die Halle?

Zurzeit rechnet man im Rathaus mit 4,1 Millionen Kosten. Aber wäre das die wirkliche Endsumme? Denn aktuell sind die Preise um 26 bis 51 Prozent teurer als die Planung vorsah. Bei einigen Gewerken liegen zudem noch nicht die Preise auf dem Tisch.

Dennoch, die so sehnlich erhoffte und mehrmals korrigierte Realisierung der Dreifachballsporthalle nimmt mit dem aktuellen Spatenstich endlich Gestalt an. Seit 2002 schon – die TSG (Turn- und Sportgemeinschaft) zählte bereits 779 Mitglieder –, wünschte sie sich eine dritte Halle für ihren vielfältigen Sport.

Lange Planung

Erst 2013 kündigte dann Alexander Tritthart, damals Bürgermeister und späterer Landrat, die Dreifachsporthalle für die Indoor-Ballsportarten an – mit einem Budget von 3 Millionen Euro. Das heiße Thema dritte Sporthalle für die Nutzung von ausschließlich Ballsportvereinen schien gelöst. Doch dann dauerte es bis August 2017, bis das beauftragte Büro BSS seine Entwurfsplanung und Kostenschätzung präsentierte – weit teurer als ursprünglich erwartet. Denn sie überstieg mit rund 4,2 Millionen Euro das bisher vorgesehene Budget von 3 Millionen. Entsprechend ungehalten reagierte man damals im Rathaus, das inzwischen von Bürgermeister Heinrich Süß geführt wurde.

Die Fachplaner, so empörten sich Gemeinderäte, hätten bereits im Vorfeld darauf hinweisen müssen, dass eine solch große Halle in Holzbauweise mit drei Spielfeldern und einem vorgelagerten Trakt in Massivbauweise nicht für 3 Millionen zu bekommen sei. Zudem waren in der Kalkulation die Tiefbauarbeiten nicht berücksichtigt. Hans Kreiner prophezeite damals schon: "Diese Halle wird uns 5 Millionen kosten."

Rohbau steht 2020

Jetzt im Herbst 2019 werden nach dem Spatenstich die Grundleitungen für Wasser und Kanal gelegt, dann folgt die Bodenplatte. Mindestens ein halbes Jahr wird es dauern, bis der Rohbau steht. 2020 also. Auch dieses Datum hatte Kreiner vorab prophezeit.

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