Weisendorfer Ballsporthalle bald in trockenen Tüchern

29.9.2020, 07:00 Uhr
Weisendorfer Ballsporthalle bald in trockenen Tüchern

© Foto: Richard Sänger

Eigentlich sollte die Halle zwischen Mehrzweckhalle und ASV-Sportgelände schon in diesem Herbst fertig werden. Wie der zweite Bürgermeister erklärte, wurde die geplante Fertigstellung durch die konjunkturelle Lage der Bauwirtschaft etwas ausgebremst, und einige Gewerke mussten aus wirtschaftlichen Gründen, wie bereits berichtet, ein zweites Mal ausgeschrieben werden. Dies beeinflusst auch die Kostenentwicklung, wie Projektbetreuer Gerhart Schäfer in der Sitzung erläuterte. Aktuell wurden für die fast fertige Halle rund 3,9 Millionen Euro ausgegeben und damit etwa 830 000 Euro mehr als veranschlagt.

Dass die Halle teurer wird als ursprünglich geplant und sich die Fertigstellung verzögert, sah im Frühjahr bereits der verstorbene Bürgermeister Heinrich Süß voraus. Es wurde versucht, die Kosten einigermaßen im Rahmen zu halten. "In den sauren Apfel müssen wir jetzt beißen", erklärt Hertlein, der auch von einem Wassereinbruch beim letzten Unwetter berichtete. Die Schäden seinen inzwischen behoben, aber der Regen kam zur Unzeit, nämlich gerade, als Montagearbeiten auf dem Dach ausgeführt wurden und noch nicht komplett abgedichtet war.

Wie Hertlein ausführt, war ursprünglich auch geplant, die Außenanlagen durch den gemeindlichen Bauhof ausführen zu lassen, davon sei man inzwischen abgekommen, denn die Mitarbeiter des Bauhofes hätten in dem großen Gemeindegebiet schon genug Arbeit. Deshalb werden die Außenanlagen vergeben und kommen in einer der nächsten Sitzungen auf die Tagesordnung.

Drei Flächen genannt

Eine Diskussion gab es im Marktgemeinderat zu einer Bauvoranfrage für eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage nahe Kairlindach. Drei Antragsteller planen eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage von insgesamt acht bis elf MWp zu errichten. Aufgrund der teilweisen Ausweisung dieser Flächen als Vorbehaltsgebiete Windkraft werden nun als potenzielle Standorte drei Flächen mit insgesamt rund 7,5 Hektar und einer geplanten Leistung von 6,5 MWp genannt. Da das Projekt in Abstimmung mit dem Marktgemeinderat und mit Akzeptanz der Bürgermehrheit durchgeführt werden soll, wurde die Gemeinde um eine Stellungnahme gebeten. Dazu wies die Verwaltung darauf hin, dass der Flächennutzungsplan geändert und die Aufstellung eines Bebauungsplanes veranlasst werden muss.

Für CSU-Fraktionsvorsitzende Ute-Christine Geiler wäre ein Gesamtkonzept zu den erneuerbaren Energien für den Markt Weisendorf gut und hilfreich. Sie verwies dabei auf den Energienutzungsplan der Gemeinde, denn Weisendorf soll bis spätestens 2030, aber besser schon in den kommenden fünf Jahren, seinen Strombedarf selbst erzeugen können, so der Fahrplan des verstorbenen Bürgermeisters Heinrich Süß.

"Nicht um jeden Preis"

Die CSU-Fraktionsvorsitzende sieht das geplante Vorhaben trotzdem kritisch und erinnerte an ein ähnliches Vorhaben im Ortsteil Neuenbürg, das wegen der Nähe zum Wohngebiet auf wenig Resonanz bei der Bevölkerung stieß und letztlich abgelehnt wurde. "Nicht um jeden Preis", hieß es mehrheitlich in der Sitzung, so soll erst dafür geworben werden, die Dachflächen auszunutzen, und auch Friedrich Mümmler (FW) erinnerte an den Energienutzungsplan.

Hans Kreiner (CSU) empfahl, bis zur nächsten Sitzung geeignete Flächen zu suchen und dem Gemeinderat vorzustellen, schließlich soll auch das Ziel "Unabhängigkeit" nicht aus den Augen verloren werden.

Norbert Maier (Grüne) plädierte für eine stärkere Nutzung der Gebäudedächer, wobei auch die kommunalen Dachflächen mit einbezogen werden müssen. Auf Antrag von Friedrich Mümmler wurde die Bauvoranfrage auf die nächste Sitzung vertagt. Die in der Sitzung anwesenden Antragsteller warben für ihren Antrag und betonten am Ende der Sitzung, dass ihr Vorhaben im Gemeinderat und bei der Bevölkerung Akzeptanz finden soll, schließlich betreffe die Klimaerwärmung alle Bürgerinnen und Bürger.

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