Wieder ein Rekordjahr bei der Höchstadter Feuerwehr

18.2.2020, 14:00 Uhr
Wieder ein Rekordjahr bei der Höchstadter Feuerwehr

"Bei euch ist der Generationenübergang wunderbar gelungen", freut sich Bürgermeister Gerald Brehm. Dabei richtet er sich besonders an den ehemaligen Kommandanten der Höchstadter Wehr, Wolfgang Glotz und den ehemaligen Vereinsvorsitzenden Jürgen Völlner. Beide haben im letzten Jahr ihre Ämter in jüngere Hände gelegt, stehen in der zweiten Reihe aber immer noch mit Rat und Tat bereit, wenn sie gebraucht sind.

"Jürgen Völlner ist am 1. September 1975 in die Feuerwehr eingetreten", erinnert sein Nachfolger Michael Ort. Bei diesen Worten wird den zahlreich anwesenden Vereinsmitgliedern bewusst, dass etwas besonderes ansteht. Und in der Tat, Völlner wird überraschend zum Ehrenvorstand ernannt. "Immerhin war er von 1995 bis 2001 der zweite Vorsitzende unseres Vereins", führt Ort aus. "Und von da an bis letztes Jahr der erste Mann im Verein".

In dieser Zeit, so der Feuerwehr-Vorsitzende, hat Völlner auch das unvergessene 150-jährige Jubiläum im Jahr 2012 auf die Füße gestellt und den in die Jahre gekommenen Oldtimer zu einem weit über den Landkreis hinaus gefragten Museumsfahrzeug entwickelt. Dafür gibt es den neuen Titel, einen Vesperkorb und eine schmucke Urkunde.

Auch sonst hat die Stützpunktfeuerwehr in Höchstadt allen Grund, zufrieden zu sein. Dafür sorgt ein florierendes Vereinsleben. Als besonderen Höhepunkt des Jahres 2019 markiert Michael Ort das 150-jährige Jubiläum der Partnerwehr in Burgebrach. "Das habt ihr fast ernster genommen, als wir selbst", erklärt der Burgebracher Vorstand Florian Thienel. Gleichzeitig freut er sich, dass neben zahlreichen Feuerwehrangehörigen auch der Höchstadter Spielmannszug vor Ort gewesen war.

Für den Musikverein unter dem Dach der Feuerwehr hält Leiterin Marianne Zimmermann einen kurzen Rückblick. Neben dem Jubiläum der Partnerwehr gehören die Teilnahme am Eröffnungszug des Frühlings-Volksfestes in Nürnberg und das Abschlusskonzert für die Schwabacher Herbstkirchweih zu ganz besonderen Erlebnissen. "Trotz solcher Highlights wird es immer deutlicher, dass es sehr schwierig ist junge Menschen für die Spielmannszug-Musik zu begeistern", beklagt Zimmermann. "Im Register Fanfare findet schon seit Jahren keine Ausbildung mehr statt". Trotzdem ist die Entwicklung 2019 noch positiv. Zwar gab es sechs Austritte, denen stehen aber zehn Eintritte gegenüber. Damit zählt der Spielmannszug derzeit 39 aktive Musiker.

"Darüber hinaus haben wir aktuell 100 aktive Kameraden über 18 Jahre", erklärt Kommandant Benjamin Obexer. "Kamerad ist übrigens geschlechtsneutral. Ich meine immer alle", betont er. "Besonders freut es uns, dass auch alle Quereinsteiger noch immer an Bord sind". Dies ist keine Selbstverständlichkeit. Hatten die Floriansjünger im vergangenen Jahr doch 212 Einsätze zu stemmen – das sechste Rekordjahr in Folge. "In Summe bedeutet das, wir haben mit 3696 Einsatzkräften 4197 Einsatzstunden zum Wohle unserer Stadt und ihrer Bürger geleistet", lobt Obexer. Er freut sich auch, dass Oliver Kronester wieder einstimmig zum Kassier gewählt wird.

Doch es gab auch kritische Töne. "Die neue Einsatzstruktur im Landkreis ist nicht gelungen. Da mache ich auch keinen Hehl daraus", kritisiert Brehm – und bekommt großen Beifall. Im Klartext heißt dies, bei der Höchstadter Feuerwehr hätte man sich mehr Unterstützung erhofft. "Aber wir als Stadt gehen jetzt die neue große Leiter an. Und auch am Feuerwehrhaus müssen wir etwas machen, das ist klar", verspricht Brehm.

 

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