Witziger Spross einer Künstler-Dynastie

10.1.2009, 00:00 Uhr
Witziger Spross einer Künstler-Dynastie

Bei dem Namen Fitz fallen einem natürlich sofort andere Künstler ein: Lisa, Veronika, Michael, Hans und Walter Fitz gehören alle zu der Künstlerdynastie, zu der auch Nepo gehört.

Wer bisher Zweifel an der Vererbungslehre hatte, dem wurden diese grünlich ausgetrieben, denn Nepo Fitz erwies sich bei seinem Auftritt am Mittwoch als würdiger Spross seiner Familie.

Die Entwicklung eines jungen Mannes vom Kindergarten bis zum Kabarettkünstler wird in «Pimpftown« dargestellt. Dies inklusive all der Mühsal und Selbstzweifel, die mit dem Erwachsenwerden einhergehen.

Wer das Ganze auch noch auf dem Land durchmachen muss, der hat es dabei mindestens doppelt so schwer, wie Fitz meint.

Schauspielerisches Talent

In seinem Auftritt brilliert Fitz vor allem mit seinem schauspielerischen Talent, das er durch seine Ausbildung in der Schauspielkunst noch verfestigt hat.

Virtuos und witzig ahmt er Menschen vom Kindergartenkind bis zum hochgebildeten Professor der Betriebswirtschaft nach, denen er durch Mimik, Körperhaltung und Sprachkunst Leben verleiht.

Brillant gelingt ihm dies bei der Persiflage der amerikanischen Gastfamilie, bei der er zwecks Schüleraustausch beheimatet war.

Mutter, Vater und deren Sohn kann er mit ihren jeweiligen persönlichen und stimmlichen Eigenheiten perfekt imitieren.

Fitz reduziert Charaktere auf ihre grundlegenden Wesenszüge und bringt durch die Überzeichnung von bestimmten Menschentypen das Publikum zum Lachen - er charikiert hoch professionell.

Seinen Auftritt lockert er durch Gesangseinlagen am Klavier auf, die das Publikum ebenfalls zu begeistern wussten. Dies ist auch nicht allzu verwunderlich, hat er doch bisher seinen Lebensunterhalt vor allem als Pianist und Sänger bestritten.

Wenn er so weitermacht, muss sich Fitz um seine Zukunft als Kabarettist keine allzu großen Sorgen machen. Mit seinen schauspielerischen und sängerischen Fähigkeiten kann er sich sicherlich einen Namen in der Kabarettszene machen.

Preis aus Passau

Mit «Pimpftown« hat er immerhin das Passauer Scharfrichterbeil gewonnen und dies - da werden die Zuschauer von seinem Auftritt in Hemhofen zustimmen - vollkommen zurecht.

Den Verantwortlichen vom Spielraum Kultur in Hemhofen darf man dazu gratulieren einen Künstler eingeladen zu haben, der den Veranstaltungssaal im «Goldenen Schwan« bis zum letzten Platz füllte und dankbar darf man ihnen dafür sein, einen Kabarettisten gewonnen zu haben, der am Mittwoch einem einen kurzweiligen Abend auf hohem künstlerischen Niveau bot.