Zauberwort "Anschlussdichte" bei der Bioenergie Adelsdorf

13.7.2020, 06:00 Uhr
Zauberwort

© Foto: Niko Spörlein

  Denn es wurden bei der auf verschiedene Straßenzüge aufgeteilten Versammlung auch Stimmen laut, die daran zweifelten, dass sich genügend Haushalte an das Nahwärmenetz anschließen. Gleichwohl wird eine gewisse "Anschlussdichte" laut Vorstandsvorsitzenden Jürgen Worrich wegen der Fördermittel benötigt.

Schließlich schätzt man rund fünf Millionen Euro an Investitionskosten, die auch von den "Genossen" in Teilen aufgebracht werden müssen.

"Wir haben einen Plan, wir haben die Kosten ermittelt und können es realisieren", so Worrich, der mit Karsten Fischkal den Vorstand der Genossenschaft bildet. Ralf Herrmann wurde Aufsichtsratsvorsitzender von insgesamt elf Aufsichtsräten.

Thema ist die Nahwärme. Karsten Fischkal, der nicht als Bürgermeister bei der Veranstaltung war, rekapitulierte, anfänglich habe man sich noch über Gas unterhalten, sei jedoch schnell zum Ausbau des bereits bestehenden kleineren Nahwärmenetzes gekommen.

Banken wurden hinzugezogen, Spezialfirmen einbezogen, man schaute sich auch andere Genossenschaften – unter anderem Mühlhausen – an. "Wir sind fest dazu entschlossen, das zu machen", so Genossenschafts-Vorstand Fischkal. Ähnliche Projekte hätten schon viele Kommunen verwirklicht.

Jürgen Worrich hielt fest, dass Vorstand und Aufsichtsrat ehrenamtlich tätig sind. Mit der Genossenschaft sollen keine Profite gemacht werden, "uns geht es nur um Nahwärme, um Heizung und Warmwasser". 48 Personen hatten sich einst als Gründungsmitglieder eingeschrieben. Sie signalisierten damit auch ihr Interesse an einem Anschluss, allerdings nicht verpflichtend. Worrich sprach mit einem Nahwärmenetz nur im Kernort Adelsdorf von 15,5 Kilometern und einer nötigen Bruttowärmemenge von stolzen 9,10 Millionen kWh im Jahr. Ansonsten werde es nicht die nötigen Fördermittel wegen der fehlenden Anschlussdichte geben.

Bei der ersten von sechs Veranstaltungen waren Anwohner der Oesdorfer Straße, der Pommernstraße und des Sachsenweges geladen; und schon da wurden Stimmen laut, dass "viele unserer Nachbarn in den letzten Jahren ihre Heizung erneuert haben", die jetzt wohl kein Interesse an einem Nahwärmeanschluss samt Anschlussmodalitäten bei der Übergabe im Haus hätten.

Adelsdorf hat im Bauhof eine kleiner Nahwärmezentrale, die jetzt schon an ihrer Kapazitätsgrenze arbeitet. Man brauche also mindestens zwei weitere Heizzentralen, eine sei gegenüber der Firma Soldan (Nähe Schützenheim) angedacht, eine weitere in der Nähe der Kläranlage. Hier würde man auch Synergieeffekte (getrockneten Klärschlamm) nutzen, so Vorstandsvorsitzender Jürgen Worrich. Letztlich, so Worrich, müsse man weitere Mitglieder für die Genossenschaft gewinnen. Die Einlagen sind ein wichtiger Eckpfeiler bei der Finanzierung.

Nächsten Samstag, ab 15 Uhr, folgen (Corona-bedingt) stündlich weitere Informationsveranstaltungen – das Wohngebiet Oberdorf, die Erlanger Straße, die Hauptstraße, von der Schafgasse bis zur Maria-Ludwig-Straße. Ab 16.30 Uhr folgen dann die Straßenzüge im Einzugsbereich der Flurstraße, ab 18 Uhr schließlich folgen die Interessierten der Höchstadter Straße, Aischer Straße, vom Altort also bis zur Albrecht-Dürer-Straße.

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