Zeckern: Baupläne stoßen auf Protest

3.9.2020, 06:30 Uhr
Zeckern: Baupläne stoßen auf Protest

© Foto: Niko Spörlein

Ein Investor hat das alte Feuerwehrgebäude sowie das angrenzende Mehrfamilienhaus von der Gemeinde erworben. Beide sollen abgerissen werden, um Platz für zwei neue Mehrfamilienhäuser zu schaffen. Der Gemeinderat hat einem entsprechenden Bauleitplan mehrheitlich zugestimmt. Auf diese Zusicherung hin legte der Investor die Baupläne vor.

"Wir brauchen Wohnungen"

Ein Vorhaben dieser Größe zerstöre das Ortsbild und die Wohnqualität, heißt es in der Protestnote, die Bauamtsleiter Michael Friedrich in der Sitzung verlas. Die kritischen Bürger baten um Gespräche mit Gemeinde und Investor. Gemäß Gemeindeordnung, so Friedrich, sei der Bürgerantrag zulässig, auch weil drei Personen benannt wurden, die berechtigt seien, die Unterzeichner zu vertreten.

Die Mehrheit des Gemeinderates war allerdings der Meinung, die dreigeschossige Bauweise füge sich recht gut in die umgebende Bebauung. "Wir brauchen Wohnungen", meldete sich Lutz Bräutigam (Grüne). Das dortige Areal sei sowieso bebaut wie "Kraut und Rüben". Thomas Koch (FW), früher selbst Bauunternehmer, rechnete vor, dass ein dreigeschossiger Flachdachbau im Prinzip niedriger sei als ein herkömmliches Wohnhaus mit spitzen Satteldach.

Zustimmung quasi schon gegeben

Weil Gerd Brandmähl-Estor (SPD) und Hans-Jürgen Müller (FW) dafür plädierten, die Pläne nochmals zu überdenken, schaltete sich Bürgermeister Ludwig Nagel ein. Er gab zu bedenken, dass die Gemeinderäte dem Investor schon quasi eine halbe Zustimmung gegeben hätten und dass die Gemeinde bei einem Rückzug die angefallenen Planungskosten zu tragen habe. Mit 12:6 Stimmen wurde beschlossen, dass der Gemeinderat keine Änderungen der Planungsgrundzüge vornimmt.

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