Zentbechhofen: Neue Kita wird teurer

22.4.2020, 06:51 Uhr
Zentbechhofen: Neue Kita wird teurer

Knapp 3,45 Millionen wird der Neubau auf dem Gelände, wo einst das Schulhaus stand, jetzt kosten. Die Steigerung ist das Ergebnis von Untersuchungen, die das Architekturbüro von Fritz Wiesneth im Auftrag der Stadt angestellt hatte und am Montagabend vorstellte. Die Fachleute sollten den Aufwand ermitteln, den der Bau mit einer ebenso energieeffektiven wie Kohlendioxid sparenden Heizung und der Verwendung von nachhaltigen Baustoffen vor allem bei der Dämmung erfordern würde.

Wiesneth stellte fünf Varianten vor, von denen zwei von vornherein nicht infrage kamen: eine Heizung mit Flüssiggas und eine Pellets-Heizung nach der Standard-Kategorie für Energieersparnis. Pellets, ein üppig zur Verfügung stehender Brennstoff, in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage und einer Dämmung des Gebäudes nach Effizienzhaus-Norm (KfW 55) kamen dagegen in die engere Wahl, wurden letztlich aber aussortiert.

Der Grund: Es gibt in Zentbechhofen einen alten Trinkwasserbrunnen. Aus dessen Wasser mit Hilfe einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe Energie zu entziehen und damit die Kita – per Fußbodenheizung – zu heizen, bietet sich "ideal an", sagte Wiesneth. Zumal man mit einer Photovoltaikanlage auch noch den Strom für die Wärmepumpe selber erzeugen kann und die ganze Anlage bei niedriger Vorlauftemperatur energiesparend ist.

Überdies warb Wiesneth für einen "styroporfreien" Bau. Sprich, von unter der Bodenplatte (Glasschaum statt Polystyrol) bis unters Dach soll auf Dämmstoffe verzichtet werden, die aus Erdöl gemacht sind. Also soll vor die Kalksandstein-Mauern eine hinterlüftete und mit Steinwolle gedämmte Holzfassade gesetzt werden, Brettstapeldecken, ein Gründach über dem Mitteltrakt, Zementestriche, Linoleum-Bodenbeläge und Holz-Alu-Fenster gebaut werden.

Während Axel Rogner (JL) sich für billigere Dämmstoffe aussprach, stellten Michael Schwägerl (CSU) und Andreas Hänjes (SPD) erwähnte Zeichensetzung heraus: "Wir müssen nicht wie ein Unternehmen handeln. Dort gehen Kinder hinein" (Schwägerl). So genehmigte man doch einstimmig sowohl die Kostensteigerung um 251 000 Euro als auch die Gesamtkosten. Solche starken Zeichen, so Bürgermeister Gerald Brehm zum Schluss, sollten im Zeichen eines corona-bedingten Einbruchs der Gewerbesteuer-Einnahmen nicht Schule machen und die Stadt an anderen, effizienteren Maßnahmen hindern.

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