Höhle der Löwen: Fake-Mönche trumpfen mit Essigsoße auf

13.11.2018, 22:55 Uhr
Die Gründer Jürgen Hartwig und Wolfgang Streblow machen ihrem Firmennamen "Klostervogt" alle Ehre. In Mönchskutte versuchen sie die Löwen von ihrem Essig zu überzeugen.

© MG RTL D / Bernd-Michael Maurer Die Gründer Jürgen Hartwig und Wolfgang Streblow machen ihrem Firmennamen "Klostervogt" alle Ehre. In Mönchskutte versuchen sie die Löwen von ihrem Essig zu überzeugen.

Anna und Lisa wollen mit ihrem süßen Hündchen Balou die Löwen von ihrer "Walkie-App" überzeugen. Die Idee dahinter: Mit nur drei Klicks können Hundebesitzer einen Ersatz zum Gassigehen finden. Das Vierbeiner-Sitting kostet pro Stunde 15 Euro. Allerdings gibt es einen Haken: Derzeit werden nur fünf Walks pro Tag über die App gebucht. Bei den Löwen schrillen die Alarmglocken. 450.000 Euro haben die Mädels bereits für Werbemaßnahmen ausgegeben, allerdings nur 6000 Downloads generiert. "Die Zahlen sind grausam", stellt Carsten Maschmeyer fest. Frank Thelen pflichtet ihm bei: "Das ist grober Blödsinn. Die schlechteste Kampagne, von der ich je gehört habe." Letztendlich können die Gründerinnen nur mit ihrem "sympathischen Auftritt" glänzen, investieren will in "Walkie" niemand.

Auch beim nächsten Produkt spielen Tiere eine Rolle, allerdings keine angenehmen Vierbeiner wie Balou. Bei Ralf aus Hamburg dreht sich alles um Motten. Die will er aus dem Schrank verbannen und zwar mit seinem Produkt "Caps Air" - einer Duftkapsel, integriert in einen Kleiderbügel. Das Gesamtpaket kostet rund 30 Euro, wird aber für ein Vielfaches weniger hergestellt. Die Löwen sind schockiert von der Preis-Marge. "Wollen Sie Reiche von Motten befreien oder Menschen?", fragt Ralf Dümmel ungläubig. Dann entzündet sich auch noch eine Keiferei zwischen Dagmar Wöhrl und Judith Williams. Erstere findet den Bügel "zu dick", Zweitere will nicht zuhören. Die Herren der Runde drehen Däumchen. Bloß nicht einmischen. Als die dicke Luft verflogen ist, schlägt Ralf Dümmel schließlich zu und investiert 200.000 Euro für 30 Prozent der Firmenanteile.

Warum noch essen, wenn man die Mahlzeit auch trinken kann? Dieser Frage widmen sich Benjamin und Noel. Mit "Y-Food" stellen sie ein besonderes Getränk vor, das eine Mahlzeit ersetzen soll. "Schmeckt wie Baileys, nur ohne Alkohol", stellt Georg Kofler nach einer üppigen Verkostung fest. Üppig im zweifachen Sinn, denn in einem Fläschchen stecken etwa 500 Kalorien. "Das ist ja Wahnsinn", ruft Dagmar Wöhrl - zu viel für die schlanke Nürnbergerin. Frank Thelen ist das egal. Er sichert sich den Deal für 20 Prozent der Firmenanteile.

Weiter geht es mit einem echten Power-Paar: Monika und Markus wollen die Löwen gleich für zwei Erfindungen gewinnen. Mit dem "Pool Athlete" können Schwimmer mit Hilfe eines Gummibands auch im kleinsten Becken trainieren. Das "Painttablet" soll bei Malerarbeiten helfen. "Ein ganz tolles Paar", loben die Löwen. Von den Produkten ist aber niemand begeistert. Zu unsexy, zu banal. Monika und Markus müssen die Höhle ohne Deal verlassen.

Ring frei für das nächste Pärchen: Physiotherapeutin Sabine hat mit "Aktimed" ein Gesundheitstape entwickelt, das medizinische Wirkstoffe enthält. Somit spart sich der Patient die Einnahme von Medikamenten. Zehn Jahre hat die Zulassung gedauert, eine Million Euro stecken in den kleinen bunten Bändern, erklärt Sabines Mann Jens sichtlich stolz. Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel sind hellauf begeistert. Ersterer sieht das Tape schon am Körper von bekannten Fußballern und Formel 1-Fahrern, zu denen er "ganz tolle Beziehungen hat". Sabine und Jens können quasi nicht mehr Nein sagen. Der Deal für 150.000 Euro zu 25 Prozent der Firmenanteile ist in trockenen Tüchern.

Alles Essig für die "Marketing-Mönche" 

Zum Abschluss sorgen Jürgen und Wolfgang für den Hingucker schlechthin in der "Höhle der Löwen". In Mönchskutte treten sie vor die Investoren, um diese von ihrem besonderen Essig namens "Klostervogt" zu überzeugen. Dieser ist mit Rotwein und Weißwein verfeinert, die Löwen zweifeln aber: Essig zum Trinken? Doch nach der Verkostung ist vor dem Deal. Der edle Tropfen kommt gut an, vor allem als Salatdressing. Zwei Probleme gibt es aber: Das Produkt hat einen Zuckeranteil, der jeden Diabetiker zum Umkippen bringt. Außerdem sind Jürgen und Wolfgang keine echten Klosterbrüder: "Sie sind Marketing-Mönche", stellt Georg Kofler klar. Die Kutte ist lediglich ein PR-Gag. Georg Kofler geht die Heuchelei gegen den Strich. Auch die anderen Löwen wollen nicht investieren. Zu viel Fake, selbst für die Business-Branche.

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