Illegaler Transport: Schmuggel-Welpen sollen zurück zur Händlerin

1.4.2020, 18:17 Uhr
Illegaler Transport: Schmuggel-Welpen sollen zurück zur Händlerin

© Tierheim Wunsiedel

"Trotz massiver Bedenken und heftiger Kritik hat der zuständige Amtsveterinär die Herausgabe der ersten 15 Tiere verfügt. Auch den anderen Welpen aus Wunsiedel und zwei weiteren bayerischen Tierheimen droht die Rückführung", so Ilona Wojahn, Präsidentin des Deutschen Tierschutzbundes, Landesverband Bayern. Auch der Deutsche Tierschutzbund zeigt sich entsetzt über diese Entscheidung. "Auf diese Weise unterstützt man illegalen Tierhandel, anstatt ihn zu bekämpfen", kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. "Es ist unverantwortlich, dass sich ein Amtsveterinär dem Druck dubioser Hundehändler beugt. Diese Entscheidung steht im krassen Widerspruch zum Kampf, den auch das Bayerische Umweltministerium gegen den illegalen Welpenhandel führt."

Die Tierschützer im Tierheim Wunsiedel verweigerten daher heute die Herausgabe der Welpen und wollen nun mithilfe eines Fachgutachtens belegen, dass die Tiere für den Transport zu jung sind. "Wir werden weiter dafür kämpfen, damit die Welpen weder zurück zur Händlerin noch an das ursprünglich geplante Ziel müssen", so die Verantwortlichen vor Ort.

Der Transport war in der Nacht vom 12. auf den 13. März unterwegs von Tschechien nach Belgien, in das Puppyhouse Boechout - und damit zu einem belgischen Händler, der in der Vergangenheit bereits des Öfteren in den Fokus von Tierschützern und auch der Polizei geraten ist. Die insgesamt 48 stark geschwächten Hundewelpen wurden nach der Entdeckung zunächst unter Tollwutquarantäne in drei Tierheime in Bayern gestellt. Sieben von ihnen verstarben. Die Kosten für die medizinische Versorgung und Unterbringung belaufen sich bisher auf über 25.000 Euro.

Bayern dient häufiger als Durchgangsachse für illegale Tiertransporte in Europa. Immer wieder werden die Transporte von Autobahnpolizei und Bundespolizei gestoppt.