Im Livestream: Youtuber sperrt schwangere Freundin auf Balkon und lässt sie erfrieren

7.12.2020, 17:44 Uhr

Es ist eine unfassbare Tat: Eine schwangere Frau erfriert draußen bei Minusgraden auf dem Balkon, während ihr Freund und seine Zuschauer im Livestream dabei zuschauen.

Das berichtet die britische Boulevard-Zeitung The Sun unter Berufung auf lokale russische Medien. Wie mehrere Nachbarn ausgesagt haben, soll sich das Paar gestritten haben. Daraufhin habe Reeflay, der mit bürgerlichem Namen Stanislav Reshetnikov heißt, seine Freundin Valentina auf den Balkon gezerrt und die Tür abgesperrt.

Schwangere erfriert auf Balkon - Livestream läuft einfach weiter

Während er im Wohnzimmer für seine Follower streamte, erfror die schwangere 28-Jährige, die nur mit ihrer Unterwäsche bekleidet war, auf dem Balkon. Ein Zuschauer soll Reeflay sogar 1000 Dollar gezahlt haben, um die Misshandlung im Livestream zu zeigen.

Erst nach Stunden öffnete er die Tür, um nach seiner Freundin zu sehen - doch da war Valentina bereits tot. Der 30-Jährige trug die junge Frau zum Sofa, beugte sich über sie. Die Kamera ließ er dabei einfach weiter an. "Leute, kein Puls. Sie ist blass. Sie atmet nicht", hört man Reeflay laut The Sun zu seinen Zuschauern sagen.

Polizei hat Youtuber festgenommen

Selbst als die hinzugerufenen Rettungskräfte eintreffen und nur noch den Tod der jungen Frau feststellen können, läuft der Livestream weiter.

Reeflay wurde inzwischen von der Polizei festgenommen. In einer ersten Stellungnahme der Behörden heißt es: "Es wird untersucht, ob es illegale Handlungen gegen die Verstorbene vonseiten des Mannes gab, in dessen Haus die Leiche gefunden wurde." Sollte die Frau an Unterkühlung gestorben sein, drohen dem 30-Jährigen bis zu zwei Jahre Haft.


Sollten Sie selbst Opfer oder Zeuge häuslicher Gewalt geworden sein, kontaktieren Sie bitte umgehend das Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen unter der kostenfreien Telefonnummer 08000 116 016 oder über die Website hilfetelefon.de.

Dort erhalten sie Informationen zum Opferschutz und zur Strafverfolgung sowie Kontakt zu den Unterstützungseinrichtungen in ihrer Nähe, etwa zu Interventionsstellen und Frauenhäusern aber auch zu Beratungsstellen, die sich auf die Situation von Kindern spezialisiert haben, die von häuslicher Gewalt betroffen sind.