Lage wird immer kritischer

In vielen bayerischen Städten und Kreisen sind keine Intensivbetten mehr frei

13.11.2021, 11:58 Uhr
Wegen steigender Corona-Patientenzahlen sind die Intensivbetten mittlerweile in über der Hälfte der größeren Städte und Landkreise Bayerns knapp.

© Bodo Schackow/dpa-zentralbild/dpa Wegen steigender Corona-Patientenzahlen sind die Intensivbetten mittlerweile in über der Hälfte der größeren Städte und Landkreise Bayerns knapp.

Insgesamt waren am Samstagvormittag (13. November) in 50 der 96 kreisfreien Städte und Kreise weniger als zehn Prozent der Intensivbetten frei, wie aus dem Intensivregister am Samstag hervorging. In 22 bayerischen Städten und Kreisen war kein einziges Intensivbett mehr frei. Kritisch ist die Lage mittlerweile auch in der Landeshauptstadt München, deren Krankenhäuser eine zentrale Rolle für die medizinische Versorgung in Bayern spielen. Dort waren lediglich 16 der 452 Intensivbetten frei.

In der Region gleicht sich das Bild der vergangenen Tage. In Oberfranken sind zum Beispiel im Landkreis Bayreuth, Forchheim und Bamberg noch Kapazitäten von rund 30 Prozent vorhanden. Im Landkreis Erlangen, Neumarkt, im Nürnberger Land, im Landkreis Roth sowie Schwabach haben sich die Intensivstationen abgemeldet: Sie haben keine Kapazitäten mehr frei. Die großen Kliniken in Nürnberg, Fürth und Erlangen verfügten am Samstag über nur noch 14 freie Betten für alle Notfälle.

Insgesamt sind laut Intensivbettenregister DIVI am Samstag rund 91 Prozent aller Betten in Bayern belegt, etwa 22 Prozent davon mit Covid 19-Patienten. Menschen aus Bayern sollen zukünftig auch in anderen Bundesländern versorgt werden. "Im Norden gibt es noch Kapazitäten, im Süden sind sie praktisch aufgebraucht", heißt es demnach im Bericht der länderübergreifenden Steuerungsgruppe des so genannten Kleeblattsystems zur Patientenverteilung bei regionaler Überlastung.

Da die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den vergangenen zwei Wochen schnell gestiegen ist, müssen die Krankenhäuser auch mit weiter zunehmenden Zahlen von Intensivpatienten rechnen. Schon seit Wochen müssen Krankenhäuser mit voll ausgelasteten Intensivstationen neue Patienten in andere Kliniken verlegen lassen. Das Robert Koch-Institut meldete am Samstag 12.430 neue Corona-Fälle im Freistaat, etwas weniger als noch am Donnerstag, aber deutlich mehr als im Schnitt der Vorwoche. Die bayernweite Inzidenz stieg auf 478,7.

Seit Beginn der Pandemie haben die bayerischen Gesundheitsbehörden insgesamt 923 896 Infektionen mit dem Sars-CoV-2-Erreger gezählt. Sofern die Infektionszahlen nicht überraschend wieder zurückgehen, dürfte im Laufe der kommenden Woche die Millionengrenze überschritten werden.

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