Bürgermeister sieht Dorf zu Unrecht am Pranger

Inzidenz über 2300: Corona-Zahlen in bayerischer Gemeinde steigen weiter

11.6.2021, 10:40 Uhr

Die kleine Gemeinde Schwaigen im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen steht derzeit im besonderen Fokus. 605 Einwohner zählt das Dorf, 13 von ihnen waren am Mittwoch mit dem Coronavirus infiziert. Elf Fälle teilen sich auf zwei Familien auf, die zusammen Feldarbeit verrichtet haben, so ein Sprecher des Landratsamts gegenüber dem Münchner Merkur.

Mittlerweile sind 14 Personen infiziert (Stand Donnerstag, 15 Uhr). Das ergibt eine Sieben-Tage-Inzidenz von 2314, da auf 100.000 Einwohner hochgerechnet wird.

Bürgermeister mahnt: "Kleiner Ort ist gleich sehr stark betroffen"

Bürgermeister Hubert Mangold sieht das Dorf nun zu Unrecht am Pranger: "Man muss das im Verhältnis betrachten: Ein kleiner Ort ist gleich sehr stark betroffen und sticht heraus, da machen zwei Familien viel aus", sagt er dem Münchner Merkur. Vorab habe die Zahl der Infizierten im Ort wochenlang bei null gelegen.

Auch bei nur einem Infizierten steigt die Inzidenz im Ort direkt auf 165. Relevant für Verschärfungen und Lockerungen ist allerdings die Inzidenz pro Landkreis, die in Garmisch-Partenkirchen aktuell bei 32,8 liegt.

Die Fälle wirken sich aber auch auf eine nahegelegene Kita in Grafenaschau aus. 13 von 23 Kindern sowie eine Betreuerin sind seit Sonntag in Quarantäne, am Montag blieb die Kita geschlossen. Dann lief der Betrieb wieder mit zwei Mitarbeiterinnen an, die nicht von der Quarantäne-Anordnung betroffen sind.

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