Jugend forscht: Das sind die Gewinner aus der Region

3.3.2021, 19:27 Uhr
Dieser Roboterarm für Astronauten wurde nicht von der NASA, sondern von einem Schüler aus Nürnberg gebaut. Damit hat er beim mittelfränkischen Regionalentscheid von "Jugend forscht" gewonnen.

© Privat Dieser Roboterarm für Astronauten wurde nicht von der NASA, sondern von einem Schüler aus Nürnberg gebaut. Damit hat er beim mittelfränkischen Regionalentscheid von "Jugend forscht" gewonnen.

Unter dem Motto "Lass Zukunft da" fanden in diesem Jahr trotz Pandemie die Regionalentscheide von "Jugend forscht statt". Anders als sonst fand der Wettbewerb dieses Jahr online statt. Trotz Einschränkungen waren die Schüler im vergangenen Jahr kreativ, teilweise sogar aufgrund von Corona. Sanyukt Mishra von der Wilhelm-Löhe-Schule in Nürnberg beispielsweise hat die Lockdown-Langeweile genutzt, um ein Computerspiel zu programmieren.

Insgesamt traten im mittelfränkischen Wettkampf am Mittwoch 85 Teilnehmer an. Die Projekte der Schüler bis 14 Jahre haben sich in der Sparte "Schüler experimentieren" messen lassen, dort wurden 21 Projekte vorgestellt. Die 39 Arbeiten der älteren Teilnehmer bis 21 Jahre traten in der Sparte "Jugend forscht" an. Besonders viele Projekte gab es dieses Jahr in den Bereichen Biologie, Physik, Technik und Chemie. Nur wenige Experimente beschäftigten sich mit den Themen der Arbeitswelt, Geographie und Raumwissenschaften oder Mathematik und Informatik.

Goran Mirkov (14) steuert mit seinem echten Arm einen Controller, der die Bewegungen auf seinen Roboterarm überträgt.  

Goran Mirkov (14) steuert mit seinem echten Arm einen Controller, der die Bewegungen auf seinen Roboterarm überträgt.   © Privat


Mit dem Projekt einer ferngesteuerten Roboterhand konnte sich Mirkov Goran (14) vom Willstätter Gymnasium in Nürnberg im Bereich Technik durchsetzen. Der Schüler kann mit seinem Exponat durch Sensoren die Bewegungen einer menschlichen Hand simulieren. Besonders praktisch, wenn man mit Chemikalien oder extremen Temperaturen zu tun hat, wie beispielsweise Astronauten. "Bei mir ist es schon zur Tradition geworden, dass ich bei 'Jugend forscht' mitmache", erzählt Goran, der nun zum ersten Mal gewonnen hat. Er fand es schade, dass er sich beim diesjährigen Wettbewerb nicht die Konkurrenzprojekte anschauen konnte: "Da kommen mir sonst oft neue Ideen."

Überleben auf dem Mars

Mit dem Leben jenseits der Erde beschäftigt sich auch das Projekt von Lisa Nebel (19), Physikstudentin an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Mit ihrem Projekt "Überleben auf dem Mars" sicherte sie sich bei "Jugend forscht" den ersten Platz im Bereich Geographie und Raumwissenschaften.

Schon 2017 trat sie mit einem ähnlichen Projekt an, nun hat sie es weiterentwickelt. In einem Aquarium voll mit verschiedenen Pflanzen hat sie getestet, ob sich durch dadurch die Luftversorgung auf dem Mars mit Pflanzen regulieren lassen würde. Dazu hat sie regelmäßig die CO2-Konzentration gemessen. Das Ergebnis: Die Grünlilie eignet sich besser bei einer höheren CO2-Konzentration, die Sukkulente wirkt besser, wenn sie dauerhaft im Raum ist.
Letztes Jahr war die Teilnehmerzahl bei dem Forschungswettbewerb noch deutlich höher. "Das ist natürlich Corona geschuldet", erklärt Michael Müller, einer der drei Patenbeauftragten vom Förderverein Chancen-Technik-Umwelt. Generell zeige sich aber in den letzten Jahren ein anderer Trend: "Deutschlandweit steigt die Zahl der Teilnehmer sogar." Der Mittelfränkische Contest wird neben dem Förderverein von Siemens und der FAU organisiert.


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Parallel zum mittelfränkischen Entscheid fand auch der oberfränkische statt. Die Sieger aus der Oberpfalz wurden bereits vergangene Woche gekürt. Nun können sich alle Regionalgewinner bereits auf den nächsten Wettbewerb vorbereiten. Denn am 26. März wird entschieden, welche "Jugend forscht"-Projekte auch bayernweit überzeugen. Mitte April werden dann die Landessieger von "Schüler experimentieren" gekürt.

Besonders ärgerlich für die Sieger in diesem Jahr: Einige Sonderpreise fallen weg, Urkunden gibt es nur per Post. Allerdings blieb den Teilnehmern nach der Online-Preisverleihung wenigstens die Möglichkeit, sich mit der Expertenjury auszutauschen. "Da haben wir unsere 3-D-Drucker verglichen, das war auch interessant", resümiert Müller.


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