Schneeschauer und Glatteis

"Katastrophale Wetterlage": Zahlreiche Glätteunfälle in der Region

21.1.2022, 13:40 Uhr
Durch das Schneegestöber in der Region kam es zu einigen Unfällen. Im Landkreis Bamberg überschlug sich ein Geländewagen, nachdem die Fahrerin auf glatter Straße die Kontrolle verloren hatte.

© NEWS5 / Merzbach, NEWS5 Durch das Schneegestöber in der Region kam es zu einigen Unfällen. Im Landkreis Bamberg überschlug sich ein Geländewagen, nachdem die Fahrerin auf glatter Straße die Kontrolle verloren hatte.

Sechs Verletzte in Ansbach

Am Freitagmorgen geriet auf der B14 kurz vor dem Ortseingang Ansbach ein Auto ins rutschen und in den Gegenverkehr. Dort streifte es einen entgegenkommenden Wagen, der sich daraufhin zu drehen begann und in ein weiteres Auto krachte. Der Unfallverursacher wurde in seinem Fahrzeug eingeklemmt und schwer verletzt. Fünf weitere Personen wurde leicht verletzt. Alle mussten in umliegende Krankenhäuser verteilt werden. Die Autos mussten allesamt abgeschleppt werden, es entstand ein Gesamtschaden von rund 42.000 Euro. Die B14 war über Stunden komplett gesperrt. Im morgendlichen Berufsverkehr kam es zu deutlichen Verkehrsbeeinträchtigungen.

Transporter mit rund 160 Schweinen kippt um

Im Kreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim ist am frühen Freitagmorgen ein Transporter auf winterglatter Fahrbahn in einen Graben gekippt. Der Lastzug war mit zirka 160 lebenden Schweinen beladen, rund ein Dutzend der Tiere musste vor Ort notgeschlachtet werden.

Fünf Unfälle in 30 Minuten im Bereich Erlangen

Der plötzlich einsetzende Schneefall am Donnerstag führte innerhalb kürzester Zeit zu mehreren Unfällen rund um Erlangen. Kurz nach Beginn der Schneefälle ereigneten sich ab 11.25 Uhr binnen 30 Minuten fünf Verkehrsunfälle. Drei Personen wurden leicht verletzt. Der Gesamtschaden liegt bei rund 45.000 Euro.

A6: 300 Liter Diesel laufen in den Graben

Die A6 durchquert den nördlichsten Zipfel des Landkreises Neumarkt. In diesem nur wenige Kilometer langen Abschnitt ereignete sich in der Nacht zum Freitag ein Lkw-Unfall auf schneeglatter Straße. Ein Sattelzug geriet ins Schlingern, die Zugmaschine knickte ein und das Gespann kam quer zur ursprünglichen Fahrtrichtung über die gesamte Breite der Fahrbahn zum Stehen. Während des Schleuderns touchierte der Auflieger die rechte Schutzplanke und beschädigte diese. Zudem wurde der linke Tank der Sattelzugmaschine aufgerissen und etwa 300 Liter Diesel liefen in das geschlossene Entwässerungssystem. Der Fahrer blieb unverletzt, es entstand Sachschaden in Höhe von über 5000 Euro.

Lkw-Unfälle auf der A9 in Oberfranken

Auf der A9 zwischen Bayreuth-Süd und Trockau im Landkreis Bayreuth (Fahrtrichtung Nürnberg) verlor der Fahrer eines Lkw die Kontrolle über sein Fahrzeug und rutschte mit dem Führerhaus in den Straßengraben, sein Anhänger stellte sich quer. Verletzt wurde glücklicherweise niemand. Kurz darauf kam es südlich von Pegnitz, zwischen Hormersdorf und Plech, in entgegengesetzter Fahrtrichtung zu einem weiteren Unfall. Dabei prallte ein Lkw in die Mittelschutzplanke und kollidierte frontal mit einer Betongleitwand. Der 25-jährige Fahrer verletzte sich nur leicht, sein 39-jähriger Beifahrer musste schwerverletzt in ein Krankenhaus. Ein weiterer Lkw wurde bei dem Unfall beschädigt. Der Gesamtschaden wird auf 175.000 Euro geschätzt. Die Polizei sprach von einer "katastrophalen Wetterlage" und "Schneetreiben sondergleichen".

Mehrere Unfälle auf der A73 - Vollsperrung

Auf der A73 zwischen Eisfeld-Süd und Coburg kam es am Donnerstagnachmittag gleich zu mehreren Unfällen - die Folge von Glatteis. Nach drei kurz aufeinanderfolgenden Unfällen musste die Autobahn für etwa zwei Stunden gesperrt werden. Eine 25-Jährige hatte zunächst wegen nicht angepasster Geschwindigkeit die Kontrolle über ihr Auto verloren und war in die Leitplanke gekracht - kurz darauf gerieten zwei weitere Fahrzeuge ins Schleudern, als die Fahrer an der Unfallstelle bremsen wollten. Die Fahrbahnen konnten wegen "Unfallfahrzeugen, Unfalltrümmern und Schotter nicht mehr gefahrlos befahren werden", teilte die Polizei mit.

Nachdem die Straßenmeisterei Coburg den Asphalt gereinigt und abgestreut hatte, konnte die Autobahn gegen 19 Uhr wieder für den Verkehr freigegeben werden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 35.000 Euro. Glück im Unglück: Alle Beteiligte blieben bei den Unfällen unverletzt.

Aufwendige Bergung nach starkem Schneegestöber

Nach starkem Schneegestöber war am Donnerstagnachmittag ein Sattelschlepper im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen von der Fahrbahn abgekommen - verletzt wurde dabei niemand. Die Bergung war allerdings aufwendig: Mit Hilfe eines Krans, eines Baggers und eines Lastwagens gelang es schließlich, das Wrack aufzurichten und schließlich über die Böschung wieder hinauf auf die Straße zu ziehen.

Nach den Schneeschauern am Nachmittag war auch eine Landstraße im Bamberger Land spiegelglatt - doch das hielt eine Autofahrerin nicht davon ab, mit "übermäßiger Geschwindigkeit" unterwegs zu sein, wie die Polizei berichtet. Ihr Geländewagen überschlug sich und landete im Graben. Verletzt wurde die Fahrerin dabei augenscheinlich nicht, dennoch wurde sie vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Auto geriet in Gegenverkehr

Im oberfränkischen Hof kam es bereits am Donnerstagvormittag zu einem Unfall wegen Schneeglätte. Gegen 9.50 Uhr verlor eine Autofahrerin auf der B15 in einer Rechtskurve die Kontrolle über ihren Peugeot und geriet in den Gegenverkehr. Dort stieß sie mit dem VW eines 51-Jährigen zusammen. Die Peugeot-Fahrerin kam schwer verletzt ins Krankenhaus, auch der 51-Jährige musste stationär behandelt werden. Der Sachschaden wird auf etwa 25.000 Euro geschätzt. Gegen Mittag war die Unfallstelle geräumt.

Ein Lkw drohte auf der A93 20 Meter in die Tiefe zu stürzen.

Ein Lkw drohte auf der A93 20 Meter in die Tiefe zu stürzen. © NEWS5 / Fricke, NEWS5

Auf der A93 manövrierte sich der Fahrer eines Lkw in eine brenzlige Situation: Er kam nach ersten Angaben der Polizei im Landkreis Wunsiedel wegen zu hoher Geschwindigkeit auf der mit Schneematsch bedeckten Fahrbahn ins Schleudern und rutschte in die Böschung neben der Autobahn. Nur die Leitplanke stoppte die Irrfahrt des Lasters - allerdings drohte er, den etwa 20 Meter tiefen Abhang hinabzurutschen. Die Bergung zog sich über mehrere Stunden hin, die A93 war dafür zwischenzeitlich vollgesperrt.

Räumfahrzeuge am Nürnberger Airport

Am Nürnberger Flughafen war der Winterdienst am Donnerstag mit mehreren Fahrzeugen im Einsatz. Er sorgte für sichere Starts und Landungen während des Schneetreibens.

© Airport Nürnberg / Christian Albrecht


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