Kinderleben retten: Mehr Untersuchungen für Babykrankheiten

14.7.2019, 16:19 Uhr

"Ohne Behandlung können diese Störungen zu schwersten geistigen und körperlichen Behinderungen führen – zum Teil sogar zum Tod", sagte die CSU-Politikerin. "Durch das Neugeborenen-Screening ist eine schnelle Behandlung möglich." Derzeit werden den Angaben nach 14 Stoffwechsel- und Hormonstörungen sowie Mukoviszidose, eine Störung des Salzaustauschs in Drüsenzellen, untersucht.

Ab August wird das Screening auf schwere kombinierte Immundefekte (SCID) ausgeweitet. "Kinder mit SCID erkranken bereits in den ersten Lebensmonaten an schweren Infektionen und sterben ohne Behandlung häufig im ersten oder zweiten Lebensjahr", erklärte Huml.

Schätzungsweise würden in Deutschland pro Jahr etwa 20 Kinder mit SCID geboren. Betroffene müssten unter anderem mit strengen Hygienemaßnahmen vor Krankheitserregern geschützt und gegebenenfalls mit Antibiotika behandelt werden. Eine Stammzelltransplantation kann beim Aufbau einer nachhaltigen Immunabwehr helfen.

Das Screening ist freiwillig, die Teilnahmequote liegt den Angaben nach aber bei 99,9 Prozent. Babys werde am 2. oder 3. Lebenstag ein Tropfen Blut an der Ferse abgenommen und untersucht. Seit Einführung 1999 bis Ende 2018 seien 2,2 Millionen Neugeborene im Screening untersucht worden. Bei 1912 davon seien so schwere angeborene Stoffwechsel- oder Hormonstörung frühzeitig erkannt worden.

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