Kommentar: Motorbauer MAN muss umdenken

20.10.2020, 10:56 Uhr
Ministerpräsident Markus Söder beim Besuch des MAN-Werks in Nürnberg.

© Daniel Karmann, dpa Ministerpräsident Markus Söder beim Besuch des MAN-Werks in Nürnberg.

Ein Unternehmen, dessen Hauptgeschäftsfeld Dieselmotoren sind, muss sich überlegen wie es jetzt weitergeht. Deutschland und Europa wollen klimaneutral werden – da spielt der Verkehr eine große Rolle.

Mehr als 78 000 Lkw hat MAN im vergangen Jahr gebaut. Dazu 7000 Busse und 15 000 Transporter. Wenn das so bleiben soll, müssen diese Nutzfahrzeuge bald emmissionsfrei unterwegs sein. Wasserstoff-Antriebe können gerade für den schweren Güterverkehr eine gute Alternative sein. Gleichzeitig setzt das Unternehmen auf Elektromobilität, um auch in diesem Zukunftsmarkt vertreten zu sein.

Doch womöglich reagiert MAN zu spät auf den Strukturwandel. Sonst wären nicht 9500 Stellen in Gefahr. Dass darunter ausgerechnet 170 Ingenieure aus der Entwicklungsabteilung seien sollen, macht auf den ersten Blick keinen Sinn. Gerade sie könnten die notwendigen Innovationen doch voranbringen.

Wenn nun gleichzeitig staatlich finanzierte Wissenschaftler der Uni und Technischen Hochschule auf dem Werksgelände einziehen, ist das Sparen durch die Hintertür. Natürlich kann der Freistaat das Unternehmen beim Strukturwandel unterstützen – aber um Arbeitsplätze in der Region zu erhalten.

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