Kristall-Chef und Bäder-König Heinz Steinhart ist tot

20.7.2016, 15:45 Uhr
Kristall-Chef und Bäder-König Heinz Steinhart ist tot

© Nordbay. Kurier

Nach Informationen des Nordbayerischen Kurier erlag er bereits am 5. Juli seinem Krebsleiden und ist mittlerweile in aller Stille beerdigt worden.
Steinharts Name wird in der Region vor allem mit dem Kur- und Freizeitbad Palm Beach in Stein (Kreis Fürth) und dem vor vier Jahren abgebrannten Thermalbad in Fichtelberg (Kreis Bayreuth) in Verbindung gebracht.

Der 73-Jährige war zuletzt als Aufsichtsratsvorsitzender der Kristall Bäder AG geführt worden. Die von ihm gegründete Kristall-Gruppe, die insgesamt 15 Unternehmen mit 850 Mitarbeitern unter ihrem Dach  vereint, betreibt bundesweit ein Dutzend Thermen.

Im Mai 2012 hatte ein Großfeuer das Thermalbad in Fichtelberg in Schutt und Asche gelegt. Glücklicherweise wurde von den rund 200 Gästen niemand ernsthaft verletzt. Schon vor dem Brand war es aber zum Zerwürfnis des Badbetreibers mit der Gemeinde gekommen. Seitdem gab es juristische Auseinandersetzungen auf mehreren Ebenen: mit der Gemeinde vor dem Oberlandesgericht Bamberg wegen ausstehender Zahlungen und vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth mit der  Brandversicherung über die Höhe der Versicherungsleistung. Steinhart hatte zuletzt mit Fichtelberg seinen Frieden geschlossen und den Wiederaufbau der Therme in die Wege geleitet.

Auch in Fürth hatte Steinhart vor einigen Jahren für Turbulenzen gesorgt: 2004 gingen er und seine Söhne gegen Pläne der Stadt Fürth vor, das Fürthermare - Fürths OB sprach von einem "Jahrhunderttraum" - zu bauen. Sie warfen der Stadt Geldverschwendung und Wettbewerbsverzerrung mit Hilfe von Steuermitteln vor. Das Verwaltungsgericht Ansbach wies die Klage 2005 als unbegründet ab.

1997 hatte Steinhart selbst ambitionierte Pläne in Stadt und Landkreis Fürth: Fernziel war ein großangelegtes Kurzentrum mit Thermentempel, Stadthalle, Hotel und Kliniken in Stein, ein "reinrassiges Thermalbad" in Fürth. Das Steiner Palm Beach, zuvor städtisches Bad, war 1993 in seinen Besitz übergegangen. Die Geschäfte führt seit 2002 sein Sohn Andreas Steinhart.

 

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