Kritik an sexistischem Busen-Tweet der Polizei Oberfranken

23.2.2018, 19:52 Uhr
Kritik an sexistischem Busen-Tweet der Polizei Oberfranken

© Screenshot

Bei einer Lkw-Kontrolle hatten die Beamten 17 Holztransporter wegen Überladung beanstandet. Unter eine Bildkollage mit einem tiefen Dirndl-Dekolleté und daneben einem Holztransporter schrieb die Polizei am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter "Holz vor der Hütt'n kann man nicht genug haben – bei Lastern ist bei 40 Tonnen Schluss".

"Das geht gar nicht!", kritisierte die Bundesfrauenbeauftragte der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Sabine Schumann, den schlüpfrigen Tweet. "Völlig unabhängig vom Sachverhalt werden hier weibliche Körperteile präsentiert." Das Bild reduziere Frauen so allein auf ihr Äußeres, betonte sie und verwies auf die besondere Vorbildrolle der Polizei. "Das ist weder lustig noch trägt es zu Prävention oder Aufklärung bei", kommentierte ein Nutzer auf Facebook.

Ein Sprecher des bayerischen Innenministeriums erklärte, man werde prüfen, ob in diesem Fall eine Grenze überschritten worden sei. Dazu würden die Nutzerreaktionen genau angesehen – ob "jemand angegriffen ist, sich Frauen herabgesetzt fühlen". Die Presseabteilung, die den Tweet abgesetzt hatte, war am Freitag nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Aber, oh Wunder: Wenige Stunde später war der Tweet geändert, die "Holz vor der Hütt'n"-Anspielung und das Bild mit dem Dirndl-Ausschnitt waren entfernt. Auch auf Facebook wurde der entsprechende Eintrag geändert.

1 Kommentar