Landesamt-Chef Zapf wechselt nach Corona-Panne ins Gesundheitsministerium

13.8.2020, 16:08 Uhr
Der Leiter des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Andreas Zapf.

© Peter Kneffel, dpa Der Leiter des bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Andreas Zapf.

Von dort soll künftig der Betrieb der kommunalen Testzentren gesteuert werden, gab Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Donnerstag bekannt. Das Gesundheitsministerium sei näher an den Kommunen, sagte Söder.

Der Internist und Familienvater Zapf hat das in Erlangen angesiedelte Landesamt seit zwölf Jahren geleitet. Zuvor war er unter anderem als Arzt in Gesundheitsämtern sowie im bayerischen Gesundheitsministerium eingesetzt worden. Seit Juni ist Zapf auch Honorar-Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Die Behörden im Freistaat hatten es nicht geschafft, Zehntausenden auf das Corona-Virus getesteten Reiserückkehrern rechtzeitig ihre Testergebnisse zu übermitteln. Im Ergebnis erhielten mindestens 900 positiv auf das hochansteckende Virus Getestete zum Teil weit über eine Woche keine Nachricht – mit der Gefahr, dass sie ohne Wissen über ihre Infektiösität weitere Menschen ansteckten.


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Zapf hatte am Mittwoch eingeräumt, die Behörden hätten die Zahl der Tests bei weitem unterschätzt und seien überrollt worden. Die Testzentren an Autobahnraststätten an der Grenze zu Österreich, an Flughäfen und an den Hauptbahnhöfen München und Nürnberg waren zum Ferienstart in Bayern in Windeseile aus dem Boden gestampft worden. Das Bayerische Rote Kreuz hatte zunächst mit Freiwilligen die Organisation übernommen und später bemängelt, es hätte mehr Vorbereitungszeit benötigt.

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