Massiver Gegenwind: Mohrenbräu diskutiert über eigenen Markennamen

26.6.2020, 15:35 Uhr

Eine Silhouette auf weißem Hintergrund, umrahmt von Grün und dem Schriftzug: "Mohrenbräu Dornbin - Seit 1834". Es ist das Logo und der Name der Brauerei, an dem sich Menschen stören. Neben dem vor allem früher häufig verwendeten und diskriminierenden Begriff "Mohr" löst auch die stereotypische Figur des Logos eine handfeste Debatte aus.

Durch die global stattfindenden "Black-Lives-Matter"-Bewegung wurde diese nun neu entfacht. Nun hat das Unternehmen aus Österreich mehrfach zu den Vorwürfen geäußert, auch wenn diese Vorwürfe, wie die Verantwortlichen selbst sagen, für sie nicht neu seien.

Mohrenbräu erklärt: Das steckt hinter dem Namen

In einer Meldung, erklärt die Pressestelle der Brauerei, dass der Name von Josef Mohr, dem Gründer der Brauerei, stamme. Die Figur soll außerdem den heiligen Mauritius zeigen. "Wir diskutieren dieses Thema auch im Betrieb immer wieder intensiv und haben uns entschlossen, die Marke in ihrer traditionellen Darstellung beizubehalten", summierten sie ihre Überlegungen schließlich.

Doch der Gegenwind scheint so enorm gewesen zu sein, dass ein weiteres Statement in Form eines offenen Briefs veröffentlicht wurde. Man wollte die Situation mit Experten nun neu bewerten und den Markenauftritt gegebenenfalls weiterentwickeln. Das Ergebnis dieses Prozesses sei offen. Das Kommentieren wurde unter beiden Posts eingeschränkt. Auf Twitter wird unterdessen weiter diskutiert. Das Logo und der Name des Unternehmens ist für viele nicht der einzige Kritikpunkt:

Auf der Seite change.org wurde außerdem eine Petition zur Abschaffung des Logos in die Wege geleitet. "Wir fordern die Mohrenbrauerei Dornbirn auf, das derzeit verwendete Logo zum ehestmöglichen Zeitpunkt durch ein neues, zeitgemäßes zu ersetzen", heißt es da.

"Wir stehen für Toleranz. Wir brauen unser Bier für Menschen aller Kulturen, die in Vorarlberg leben. Wenn sich Menschen auf ein Bier zusammensetzen, entsteht Verständnis füreinander und Respekt," heißt es in dem offenen Brief der Eigentümerfamilie Huber weiter. Ob der Name und das Logo tatsächlich geändert werden, wird sich erst in einiger Zeit zeigen.


"Mohren Apotheken": Kritik an Rassismus-Debatte in Nürnberg


45 Kommentare