"Wieder auf Vor-Corona-Niveau"

Mehr Nachtleben, mehr Krawall? Polizei zieht nach Cluböffnungen Bilanz

Tobi Lang

Redakteur

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21.5.2022, 19:48 Uhr
Es wird wieder gefeiert in Nürnberg - wenn es mild ist, auch Freien. Das sorgt für Konflikte. 

© Stefan Hippel, NNZ Es wird wieder gefeiert in Nürnberg - wenn es mild ist, auch Freien. Das sorgt für Konflikte. 

Schlägerei in der Fußgängerzone. Handfeste Auseinandersetzung in Nürnberger Bar. Mann niedergeschlagen und getreten. Polizeimeldungen wie diese erreichen unsere Redaktion jedes Wochenende. Mit den Club-Öffnungen Anfang März kehrte auch die regelmäßige Gewalt rund ums Nachtleben zurück. Wo Alkohol getrunken wird, fliegen auch immer wieder Fäuste.

Auch Mittelfrankens Polizei bekam die Wiederöffnung der Nachgastronomie unmittelbar zu spüren. Die Tage nach dem Lockdown, heißt es aus dem Präsidium, seien noch "relativ unspektakulär" verlaufen. Immer häufiger habe man dann aber ausrücken müssen, sagt Sprecher Robert Sandmann. "Im reinen Zahlenvergleich bewegen sich sowohl die Einsatzzahlen als auch die aktenkundigen Vorgänge wieder auf Vor-Corona-Niveau." Gerade dann, wenn das Wetter mild ist, sei es häufiger zu Ruhestörungen gekommen - aber auch die sogenannten Rohheitsdelikte, also Gewalttaten, nahmen zu.

Diese Areale sind im Fokus der Polizei

Der Fokus der Polizei liegt in der Altstadt. Dort tummeln sich neben Clubs, Kneipen auch kleinere Bars und Rotlicht-Betriebe. "Insbesondere dort, wo feiernde Personen im öffentlichen Raum auf Wohnbebauung treffen, kommt es erwartungsgemäß häufiger zu Beschwerden wegen ruhestörenden Lärms und Verschmutzungen", sagt Sandmann. Ins Visier, so der Sprecher, geraten dabei immer wieder der Köpfleinsberg und die angrenzende Adlerstraße, der Kornmarkt, der Hallplatz, der Tiergärtnertorplatz, der Rosenaupark und Teile der Wöhrder Wiese. Dort komme es besonders häufig zu Zwischenfällen.

Großraumdiskotheken, die früher für Ärger sorgen, gibt es in Nürnberg kaum noch. Am Klingenhof-Areal im Nordosten der Stadt, wo sich drei Clubs aneinanderreihen, habe es seit dem Ende des Party-Lockdowns "keine nennenswerten Polizeieinsätze gegeben", sagt Sandmann.

Gewalt nach Party-Lockdown eskaliert?

In der Regensburger Straße hingegen seien Beamte hingegen "regelmäßig" gefordert. Die Diskotheken dort seien "gut frequentiert", erklärt der Polizeisprecher. "Neben dem üblichen Samstagsbetrieb finden im 14-tägigen Turnus auch wieder Ü16 Veranstaltungen statt, die ebenfalls einen recht hohen Zulauf verzeichnen." Besonders vor und nach den Partys werden diese "polizeilich besonders betreut".

Ist die Gewalt nun nach dem Lockdown eskaliert? Nein, sagt Sandmann. "Eine signifikante Änderung im Verhalten der Besucher, wie beispielsweise eine gesteigerte Aggressivität, konnte bisher nicht festgestellt werden." Zudem habe es keine besonders heiklen Situationen gegeben. "Die Zahlen liegen auf dem üblichen Niveau."