Mick Jagger spannte Bryan Ferry die Freundin aus

21.9.2020, 15:35 Uhr
Mick Jagger spannte Bryan Ferry die Freundin aus

© Cyril Zingaro, dpa

Eine Karriere als Musiker? „Das wäre mir nie in den Sinn gekommen“, erzählte Ferry in einem seiner seltenen Interviews 2019. Als kleiner Junge schwärmte er für amerikanische Musik. In der englischen Kleinstadt Washington nahe Newcastle, wo Ferry am 26. September 1945 als Sohn einer Arbeiterfamilie zur Welt kam, schien das Showgeschäft weit weg. Das Studium an der Universität Durham in Newcastle war wegweisend. Ferrys Eltern schwebte eine Karriere als Anwalt für ihren Sohn vor, doch der interessierte sich vielmehr für Kunst und sang nebenbei in wechselnden Bands. Richard Hamilton, der später das Cover für das „weiße Album“ der Beatles schuf, wurde sein Professor und Mentor.

Zu Gast bei „Babylon Berlin“

Ende der 60er Jahre zog Ferry nach London, wo er bis heute lebt. Dort gründete er 1970 die Band Roxy, die später zu Roxy Music wurde. Den Namen entnahm er einem Kino. Alte Filmklassiker, der Film noir und die sogenannte goldene Hollywood-Ära sind bis heute eine Passion des Sängers. Vor einigen Jahren hatte er in der TV-Serie „Babylon Berlin“, die in den 20er Jahren spielt, einen coolen Gastauftritt.

Ferry war in den 70er Jahren ein Gegenentwurf zu den Sängern anderer Rockbands. Oft trug er ein weißes Jackett, immer ein Hemd und eine Krawatte. Nicht nur optisch war er den großen Croonern der 40er, 50er und 60er Jahre ähnlich.

Während der Aufnahmen zum fünften Roxy-Music-Album „Sirens“ lernte Ferry 1975 Jerry Hall kennen, das Model auf dem Cover. Zwei Jahre waren die beiden ein Paar. Dann verließ das US-Model den Musiker für Rolling-Stones-Frontmann Mick Jagger. Für Roxy Music wurde das achte und letzte Studioalbum „Avalon“ mit der Hitsingle „More Than This“ das erfolgreichste Werk.

Konzerte für 2021 geplant

Seine Solokarriere hatte Ferry fast zeitgleich mit dem Aufstieg von Roxy Music 1973 gestartet. Nach der Auflösung 1983 reformierten sich Roxy Music mehrfach. Ihren Musikstil führte Ferry auf seinem Album „Boys and Girls“ und auch danach konsequent fort. Die Hitsingles „Slave To Love“ und „Don‘t Stop The Dance“ sind vom Roxy-Sound nicht zu unterscheiden.

Konzerte will der mehrfache Vater, der nach zwei Scheidungen allein lebt, weiterhin geben. 2021 sind ein gutes Dutzend in Europa geplant, darunter auch Auftritte in Köln und Schwetzingen. Das Motto eines Bryan-Ferry-Hits von 1985 gilt offensichtlich noch heute: „Don‘t Stop The Dance“.

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