Missbrauch: Papst Franziskus entlässt fränkischen Priester

21.1.2020, 16:07 Uhr
Papst Franziskus entlässt einen Pfarrer des Bistums Würzburg, nachdem dieser trotz einer Verurteilung wegen Kindesmissbrauchs weiterhin in einem Ehrenamt Kontakt zu Kindern gehabt haben soll.

© picture-alliance / dpa Papst Franziskus entlässt einen Pfarrer des Bistums Würzburg, nachdem dieser trotz einer Verurteilung wegen Kindesmissbrauchs weiterhin in einem Ehrenamt Kontakt zu Kindern gehabt haben soll.

Papst Franziskus hat einen 58 Jahre alten Priester, der im Bistum Würzburg wegen Kindesmissbrauchs aufgefallen war, aus dem Klerikerstand entlassen. Das gab das Bistum am Dienstag in Würzburg bekannt. Es handele sich um einen Priester der rumänischen griechisch-katholischen Diözese Oradea Mare. Er habe mehrere Jahre Dienst im Bistum Würzburg getan. Das Bistum bedauere zutiefst das schwere Leid, das Opfern und deren Familien widerfahren ist, heißt es in der Mitteilung der Diözese.

Der Mann war in den Jahren 2000 bis 2002 als Pfarradministrator im Bistum Würzburg. Im Jahr 2002 soll es zum Missbrauch eines elfjährigen Jungen gekommen sein. Der Mann sei rechtskräftig von einem Amtsgericht zu zehn Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. 2017 habe es dann einen weiteren Hinweis in einem österreichischen Kloster in den 1990er Jahren gegeben.

Hinweise auf körperliche Gewalt

2018 soll er im Ehrenamt Kontakt zu Kindern gehabt haben, obwohl ihm die Seelsorge eigentlich nicht mehr gestattet war. 2019 sei ein weiterer Verdacht aus den 1980er Jahren hinzugekommen. Würzburgs Bischof Franz Jung habe den Papst schließlich um die Entlassung des Mannes aus dem Klerus gebeten. Der Pontifex habe der Bitte mit Entscheidung vom 5. Dezember vergangenen Jahres stattgegeben.

Im letzten Jahr gab es im Bistum eine umfangreiche Aktenanalyse ehemaliger katholischer Buben-Internate. Dabei sind keine neuen Hinweise auf sexuellen Missbrauch von Minderjährigen in der Kirche aufgetaucht. Allerdings gab es Hinweise zur Anwendung körperlicher Gewalt gegen Schüler. Das Bistum Würzburg entschuldigte sich nach Bekanntwerden des Berichts.

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