Missbrauchsfall: Ermittler durchsuchten Gebäude in Mittelfranken

2.9.2020, 11:30 Uhr

Die Razzia im Zusammenhang mit dem Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach richtete sich gegen 48 Männer und 2 Frauen in 12 Bundesländern. Das sagte der Leiter der Ermittlungskommission „Berg“, Michael Esser, am Mittwoch in Köln. Die Aktion vom Dienstag sei die größte der Ermittlungskommission bisher gewesen. Die Tatverdächtigen stünden nicht im Verdacht, selbst Kinder missbraucht zu haben.

Die meisten Einsätze habe es in Bayern gegeben. Dort sei die Polizei an 15 Orten gegen 13 Tatverdächtige vorgegangen - darunter auch in Mittelfranken. Wie am Mittwoch durch informierte Kreise bekannt wurde, schlugen die Ermittler auch in Nürnberg, Erlangen, Ansbach und Schwabach zu.

Festnahmen hat es keine gegeben. Allerdings wurden Beweismittel wie Computer, Handys, andere Speichermedien sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Insgesamt waren in Bayern 90 Einsatzkräfte involviert.

1000 Polizisten im Einsatz

Ermittler durchsuchten am Dienstag Wohnungen von 50 Tatverdächtigen in den Bundesländern Brandenburg, Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Es gehe um den Verdacht des Besitzes und der Verbreitung von Kinderpornografie, teilte die Staatsanwaltschaft Köln mit.

Die Polizei hat bei den Razzien rund um den Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach 1000 Polizisten im Einsatz gehabt und mehr als 2000 Beweismittel sichergestellt. Dabei handele es sich unter anderem um Datenträger, sagte Ermittlungsleiter Michael Esser am Mittwoch in Köln. Die Auswertung werde sehr viel Zeit einnehmen. Man habe unter anderem auch Tresore sichergestellt.

Ins Rollen gebracht wurde der Missbrauchskomplex durch eine Durchsuchung im Oktober 2019 bei einem Familienvater in Bergisch Gladbach bei Köln. Bei ihm fand die Polizei Tausende Bilder und Videos.


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