Mit dem 3D-Drucker gegen Corona: So kann geholfen werden

1.4.2020, 20:31 Uhr
Das Universitätsklinikum Freiburg fertigt derzeit selbst Halterungen an, die in Verbindung mit einer handelsüblichen Overhead-Folie als Gesichtsschutz dienen können.

© Philipp von Ditfurth Das Universitätsklinikum Freiburg fertigt derzeit selbst Halterungen an, die in Verbindung mit einer handelsüblichen Overhead-Folie als Gesichtsschutz dienen können.

Seit etwa zehn Tagen drucken die Mitglieder von "Maker versus Virus" mit ihren 3D-Druckern nun schon Visiere für das Gesicht. Die sollen dem Fachpersonal in medizinischen Einrichtungen helfen, sich und andere vor der Tröpfchenübertragung mit dem Coronavirus schützen. Deutschlandweit haben sich Menschen zusammengeschlossen, die allesamt einen oder mehrere Drucker zuhause haben und nun helfen möchten. In Kassel hat das Netzwerk seinen Ursprung, mittlerweile gibt es so genannte "Hubs", also einzelne Niederlassungen, aber in sehr vielen Orten - unter anderem auch in Franken.

Der 31-Jährige Bamberger Steffen Burger gründete und koordiniert das Hub in Franken. Das bedeutet jede Menge Arbeit, trotz seines normalen Berufs als IT-Entwickler bei der Telekom. Bei ihm gehen nämlich alle Anfragen von Praxen, Pflegeeinrichtungen oder Kliniken ein, die ebenfalls Bedarf an den "Faceshields" anmelden. Die verteilt er dann an die rund 130 Mitglieder in Franken so, dass möglichst wenig Versand zu tätigen ist. Damit spart man Zeit und Geld - die Aktion finanziert sich bisher nur über Spenden oder eigene Ausgaben.

In etwa zwei Stunden schafft der Drucker ein Visier: Deswegen läuft das Gerät bei vielen Mitgliedern den ganzen Tag. Mittlerweile häufen sich die Anfragen der Einrichtungen so, dass die, für den Druck benötigte Folie, schwerer zu beschaffen ist. "Trotzdem sind noch Kapazitäten frei - wir könnten noch mehr Stück drucken. Bisher hat sich die Aktion allerdings noch nicht so weit herum gesprochen", so der 31-Jährige.

Über 1200 Bestellungen wurden bei der Gruppe aus Franken bisher abgegeben. Alle nach zwei zertifizierten Vorlagen aus Schweden und Tschechien. Trotzdem haben die "Maker" Sorge, ihnen könnten ähnliche Abmahnungen drohen, wie sie die treffen, die Mundschutz selber nähen. "Wir versuchen deswegen auf die Formulierung Schutz zu verzichten. Außerdem liefern wir neben den Visieren auch einen Hinweis aus, dass sie vor dem Gebrauch zu desinfizieren sind", erzählt Steffen Burger.

Über die Homepage des Netzwerks bekommt man weitere Informationen, wenn man entweder selber produzieren kann, oder Schutzausrüstung benötigt.


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