Mordfall Maria Baumer: Verlobter ab 1. Juli vor Gericht

28.5.2020, 12:59 Uhr
Ein Pilzsucher hatte in einem Wald bei Regensburg die sterblichen Überreste der vermissten Maria Bauer gefunden.

© Alexander Auer, dpa Ein Pilzsucher hatte in einem Wald bei Regensburg die sterblichen Überreste der vermissten Maria Bauer gefunden.

Im Fall der getöteten Maria Baumer beginnt am 1. Juli in Regensburg der Prozess gegen den ehemaligen Verlobten der verstorbenen Oberpfälzerin. Das Landgericht hat die Mordanklage der Staatsanwaltschaft zugelassen, wie ein Justizsprecher am Donnerstag mitteilte. Die 26-jährige Frau war im Mai 2012 verschwunden. Der Verlobte stellte wenig später eine Vermisstenanzeige.

Fall sorgte vor acht Jahren für Wirbel

Die Spur der 26-Jährigen führte die Ermittler im Herbst 2013 nach Nürnberg, wo sie am Pfingswochenende 2012 einen Gesprächstermin hatte. An diesem Wochenende verschwand sie jedoch ohne ein weiteres Lebenszeichen. Die Ausstrahlung des Falls in der Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" im November 2012 brachte 50 Hinweise, die alle erfolglos blieben. Manche meinten die Vermisste auf dem Jakobsweg, unterwegs nach Santiago de Compostela, gesehen zu haben.

16 Monate später fanden Pilzsammler ihr Skelett in einem Wald bei Regensburg. Aufgrund der Indizien wurde schließlich der Verlobte der 26-Jährigen verhaftet und steht nun vor Gericht.

25 Tage Verhandlung angesetzt

Bis zum 1. Oktober sollen nun 25 Verhandlungstage stattfinden. Der tatverdächtige Pfleger wurde im Dezember 2019 festgenommen. Er hatte im Zusammenhang mit dem Mordfall schon einmal in Untersuchungshaft gesessen. Die Ermittler stützen sich auf eine Reihe von Indizien. Unter anderem hatten Spezialisten bei einer erneuten Untersuchung der Kleidung und der Haare Baumers ein starkes Beruhigungsmittel in Form eines Medikaments nachweisen können, das ihr der Verlobte verabreicht haben soll.

Wie genau und ob das Mittel die Frau tatsächlich tötete, ist unklar. Das werde sich wohl nie mehr klären lassen, hatten Polizei und Staatsanwaltschaft Ende 2019 mitgeteilt.