Nachhaltig sanieren, nicht neu bauen

28.5.2019, 14:12 Uhr
Nachhaltig sanieren, nicht neu bauen

© privat

Am 25. Juli soll in großer Runde eine abschließende Meinung über das weitere Vorgehen getroffen werden.

Die in den 70er Jahren erbaute Trasse ist schon lange Thema im Diespecker Gemeinderat. Seit Jahren befindet sie sich in einem äußerst schlechten Zustand und muss daher jährlich für etwa 8000 Euro vom Bauhof ausgebessert werden. Dabei handelt es sich vor allem um Nachbesserungen am Bankett, das vom Regen unterspült wird und dann abbricht, wenn sich zwei entgegenkommende Fahrzeuge ausweichen müssen. Eine dauerhafte Lösung des Problems ist an einen Plan zum dreispurigen Ausbau der B8 zwischen dem Kreisverkehr und der "Ausfahrt Kaufland" gekoppelt. Dieses Mammutprojekt wurde sowohl von der Gemeinde Diespeck, als auch von der Stadt Neustadt abgelehnt, ist allerdings offensichtlich noch nicht vollends vom Tisch.

Aufgrund dieser Ausgangslage wird nun im Zuge des möglichen dreispurigen Ausbaus der B8 auch über die Zukunft der Diespecker "Kamelhügels" entschieden. Dazu gibt es im Wesentlichen zwei Möglichkeiten: Einerseits existiert die Idee eines "perfekten" Ausbaus der Strecke, der allerdings weitreichende Eingriffe in die natürlichen Gegebenheiten, den Abriss einer Fußgängerbrücke und die Verbreiterung einer Unterführung vorsieht und damit auch mit sehr hohen Kosten verbunden wäre.

Die Mitglieder des Bürgerforums Dr. Gunnar Klaffenbach und der stellvertretende Bürgermeister Harald Schmidt rufen deshalb zur Verhältnismäßigkeit auf: Sie fordern eine "moderate Sanierung", die hauptsächlich die Sicherung des Banketts vorsieht – zum Beispiel durch Rasengittersteine an den Straßenrändern oder Ausweichbuchten wie auf vergleichbaren Strecken. Gabi Schmidt teilt die Auffassung des Bürgerforums und wird diese daher auch in der von Bürgermeister Christian von Dobschütz einberufenen "Elefantenrunde" am 25. Juli vertreten.

Viele Diespecker haben die Befürchtung, dass ein aufwendiger Neubau zu einer deutlichen Zunahme des Verkehrs, auch von Schwerlasttransporten, führen könnte. Damit würde nicht nur die Verschmutzung entlang der Strecke steigen, sondern auch eine neue Dimension der Lärmbelästigung erreicht werden. Aktuell nutzen rund. 600 Fahrzeuge täglich die Ortsverbindungsstraße und Anwohner klagen bereits heute über die Geräuschkulisse.

Bleibt allerdings noch das Problem der Finanzierung: Fördergelder zur Sanierung der Straße sind an den dreispurigen Ausbau der B8 geknüpft und werden auch nur dann bewilligt, wenn die "Zukunftsorientierung" des Projekts erkennbar ist. Daher würde der Vorschlag des Bürgerforums keine Förderung erhalten. Die Landtagsabgeordnete Schmidt will sich dafür einsetzen, dass die Bewilligung der Fördermittel intensiv geprüft und vorangetrieben wird

Keine Kommentare