Nackt mit Chicorée: Blick in den Knoblauchslandkalender

8.9.2017, 20:32 Uhr
Vor schwarzem Hintergrund wurden die Knoblauchsländerinnen auf Obst und Gemüse abgelichtet.

© Heike Beyerlein Fotografie Vor schwarzem Hintergrund wurden die Knoblauchsländerinnen auf Obst und Gemüse abgelichtet.

Für das Knoblauchsland soll der Kalender werben, der in diesem Jahr die zehnte Ausgabe feiert. Ines Schindler, selbst im Kalender abgebildet, ist die federführende Organisatorin.

Der Reinerlös kommt einem guten Zweck zugute, der Fürther Tafel. Deshalb war auch Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung bei der Vorstellung im "Gwächshaus" vor Ort. Viele seiner Mitarbeiter seien Fans des Kalenders. Bei ihm selbst hängt er ihm Büro.

"Eine starke Landwirtschaft und Frauen, die ihren Mann stehen", diese Botschaft soll der Kalender für ihn vermitteln, sagt er. Dass die starken Frauen, statt zu stehen, nackt auf Tomaten und Erdbeeren liegen, stört hier niemanden. "Man weiß ja gar net, wo man hier zuerst hinschauen soll.", sagt Landwirtschaftsminister Christian Schmidt, als er an den zwölf Frauen in pinkfarbenen Poloshirts vorbei geht. "Ihr seid der fränkische Pirelli-Kalender!"

"Da wird dem Landwirtschaftsminister warm", ulkt Moderator Sven Bach, der die "Kalender-Madla" nacheinander auf die Bühne holt. Auf der spricht Schmidt dann doch einen Gedanken aus: "Man könnte frage: Ist das eigentlich politisch korrekt, das so darzustellen?" Die Antwort gibt der Minister gleich selbst: "Natürlich! Schließlich zeugt es von selbstbewusster und freiwilliger Kreativität, schöne Früchte mit Pepp zu zeigen."

"Ich wollte Erotik"

In diesem Jahr werden immerhin tatsächlich Früchte und Gemüse präsentiert. Letztes Jahr schrubbten noch Bäuerinnen in BH und Hotpants Traktorreifen. Die Fotografin dieser Ausgabe, Heike Beyerlein, hat die Bilder stattdessen im Studio inszeniert. Vor schwarzem Hintergrund hat sie die Frauen nackt mit Gemüse dekoriert. Das Ergebnis ist um einiges künstlerischer. "Ich wollte Erotik, aber ohne das man etwas sieht", sagt sie. Kein Brustansatz sollte zu sehen sein. Bedenken hatte sie nicht: "Ich finde das absolut okay, da sieht man im Bad oft mehr."

Kerstin Kühnlein, zum vierten Mal dabei, ist anfangs schon etwas erschrocken, als sie ihr Bild gesehen hat, gibt die 45-Jährige zu: "Das ist ja fast ein Akt." Zeigen kann sie sich, wie alle Kalender-Frauen, allemal. Aber muss das freundliche Gesicht des Knoblauchslandes wirklich der Hintern einer hübschen Blondine sein?

"Einen Kalender mit Landschaften gibt es ja schon", sagt Organisatorin Ines Schindler. Frauen im Dirndl seien vielen zu langweilig. Zum Ausgleich auch mal einen Kalender mit Männern zu machen, das habe sie sich schon einmal überlegt. "Aber ich glaube, das scheitert an den Männern."

Vielleicht gibt es aber doch einmal eine gemischte Ausgabe, meint sie. Und vielleicht gibt es dann auch noch eine gute Idee, die gestandenen Knoblauchsländerinnen so zu präsentieren, wie sie sind: Stark, sympathisch — und angezogen. Der Kalender ist für 14 Euro zu kaufen, z.B. bei Wirkes Trachten in Nürnberg oder Franken Ticket in Fürth. Alle Verkaufsststellen unter www.knoblauchsland-kalender.de.

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