Naturschützer kritisieren die Fischtreppe in Hammer

12.11.2013, 07:59 Uhr
Naturschützer kritisieren die Fischtreppe in Hammer

© Prill

Die N-Ergie hatte Ende September nach einer vorläufigen Genehmigung mit den Arbeiten für eine sogenannte Fischaufstiegshilfe am Wasserkraftwerk in Hammer begonnen. Der Bund Naturschutz (BN) kritisierte die Baumaßnahme als „ökologisch unbrauchbare Variante“, die den Fischen eher schaden als nutzen würde. Auch der Fachberater für Fischerei Mittelfranken, Thomas Vordermeier, hatte sich in einem Gutachten gegen den Bau ausgesprochen. „So, wie die Treppe geplant ist, kann sie nicht funktionieren“, so sein Fazit.

Der BN beklagte zudem, dass der Naturschutzbeirat nicht wie üblich vorab in die Planungen einbezogen worden war. Bei der jüngsten Sitzung des Beirates kam das Bauvorhaben nun auf den Tisch. Die beteiligten Vertreter aus Naturschutzverbänden und dem Fischereiwesen dürfen die Ergebnisse der Sitzung nicht veröffentlichen.

Eine gemeinsame Presseerklärung des BN und des Gewässerschutzbeauftragten des Fischereiverbandes Mittelfranken, Karl-Heinz Kreuzer, zeigt aber, dass das Ergebnis des Treffens nicht in ihrem Sinne ist: „Auch nach dem Votum des Beirats zeigt sich die N-Ergie als Betreiber der Wasserkraftanlage uneinsichtig und will die Planung in der kritisierten Form umsetzen.“

Der BN appelliert weiterhin an N-Ergie und Umweltamt als Genehmigungsbehörde, eine Kehrtwende bei den Planungen einzuleiten. „Die bestmögliche Wirksamkeit für Fische muss das A und O sein“, so die Forderung. Eine Kehrtwende wird es aber nicht geben, das Umweltamt hat die Genehmigung zum Bau erteilt. Die Behörde begründet ihren Entschluss damit, dass die N-Ergie in ihrem Antrag die Funktionsfähigkeit der Aufstiegshilfe schlüssig nachgewiesen habe. Dies betreffe sowohl die Positionierung am südseitigem Ufer als auch die eingeleitete Wassermenge in die Fischtreppe.

Auflagen erteilt

Auch die im Naturschutzbeirat vorgebrachten Bedenken, die Fische könnten am Ausstieg der Treppe in die Turbinen getrieben werden, seien von der N-Ergie als nicht begründet nachgewiesen worden. „Wir gehen davon aus, dass die Treppe funktioniert“, so Amtsleiter Klaus Köppel. Er betont, dass die Genehmigung allerdings mit Auflagen erteilt wurde. So besteht ab der Inbetriebnahme eine Monitoring-Pflicht, um die Funktionsfähigkeit in der Praxis nachzuweisen. Hierbei sollen sowohl der Fachberater für Fischerei als auch der Fischereiverein Nürnberg, der dort den Wasserabschnitt gepachtet hat, beteilgt werden.

 

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