Neonazi-Gegner wehren sich gegen Todesdrohungen

29.11.2015, 14:26 Uhr

"Es dauert nicht mehr lange, dann haben deine Denunzierungen ein Ende", heißt es in einer der Anzeigen. Die Botschaft ist klar: Bald seid ihr dran. Laut Bayerischem Rundfunk haben vier Neonazi-Gegner aus dem Raum Nürnberg Morddrohungen in dieser Form erhalten. Verbreitet wurden die Anzeigen über einen von Neonazis betriebenen Server im Ruhrgebiet, die Betroffenen erhielten die Todesanzeigen per Mail.

Neben der Sozialwissenschaftlerin Birgit Mair und verdi-Gewerkschaftssekretär Ulli Schneeweiß erhielten laut BR auch der freie Journalist Jonas Miller und der Geschäftsführer der Nürnberger SPD, Rüdiger Löster, die Drohungen. Mit einer gemeinsamen Mitteilung setzen sich die Betroffenen nun zur Wehr und erstatteten Strafanzeige. Am Sonntag machte auch Titus Schüller, ein Nürnberger Stadtratsmitglied der Linken, eine gegen ihn gerichtete Todesdrohung öffentlich.

"Die Auseinandersetzungen mit der extremen Rechten haben in Nürnberg in diesem Jahr unstreitig an Intensität und Schärfe zugenommen. So war bislang 25 extrem rechten Aufmärschen in Nürnberg zu begegnen", heißt es in der Erklärung. Gewerkschafter Schneeweiß sagt darin weiter: "Faktisch waren wir mehr als jede zweite Woche gegen Pegida, Nügida, die Partei “Die Rechte” oder den “Dritten Weg” auf der Straße. Diese Szenen sind eng miteinander verwoben und mittlerweile deutlich frustriert, da der Gegenwind aus der Nürnberger Bevölkerung gegen ihre Aufmärsche unvermindert stark ist. Sie werden weder mehr, noch dringen sie mit ihren Parolen faktisch durch." Die gesamte Mitteilung im Wortlaut veröffentlichte der Zeit-Blog "Störungsmelder".

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