Neue Maßnahme: Darum wird "Dreck" in den Wöhrder See gekippt
23.4.2021, 12:24 UhrDer eine hat etwas zu viel, die anderen können es gebrauchen. Diese einfache Rechnung steht am Beginn der aktuellen Maßnahme. Genau genommen handelt es sich um "Schilfsoden", die hier gesetzt wurden. Sie stammen aus dem Landkreis Erlangen-Höchstadt, wo es eine große Dichte an Fischteichen gibt.
Dort breitet sich das Schilf munter aus und die Teichwirte sind darüber nicht besonders erfreut. Denn so schön die Teichpflanze auch ist - auf den überschaubar großen Flächen nimmt sie viel Raum ein und dies geht zu Lasten der Fische, deren Platz im Gegenzug immer weniger wird.
Ausbreitung nur punktuell
Somit haben sich die Teichwirte gern davon getrennt und es dem Wasserwirtschaftsamt Nürnberg überlassen. Auf einer Fläche von 100 Quadratmetern wurde nun auf dem das Gemisch aus Schiilfresten und Erde ausgebracht, wie Manuel Philipp, Abteilungsleiter Planung und Bau beim Wasserwirtschaftsamt schildert. Denn anders als beim kleinen Karpfenteich habe man beim Wöhrder See nicht zu fürchten. dass Schilf bald den ganzen See einnimmt. Durch die Höhenunterschiede im Wasser soll sich das Schilf nur an den gewünschten Stellen ausbreiten. Dafür wurden im Vorfeld schon die steilen Ufer abgeflacht. Der Flachwasserbereich wird eine Entwicklungszone für biologische Vielfalt.
Lebensraum für viele Tiere
Das Schilf wird nicht nur optisch herausstechen, sondern soll auch einen Lebensraum für Frösche, Spinnen und Schilfrohrsänger werden.
Auch für das Team des Wasserwirtschaftsamtes ist die aktuelle Maßnahme ein Pilotprojekt. "Wir werden nun in der nächsten Zeit sehen, ob sich das Schilf wie gewünscht entwickelt und ob es schneller anwächst als die Gänse es wegfuttern", sagt Philipp. Die Besonderheit dieser Maßnahme unterstreicht auch das Gerät, mit dem sie durchgeführt wurde: Ein Schwimmbagger, den es so in der Form gar nicht gibt. " Der Bagger auf einem Ponton war von einer Spezialfirma geliehen, die ihn eigens für schwer zugängliche Gewässer konstruiert hat.
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