Neues Gräberfeld: Auf ewig Kleeblatt Fürth

10.9.2019, 16:06 Uhr
Neues Gräberfeld: Auf ewig Kleeblatt Fürth

© Foto: Susanne Kramer

Fürths Friedhof, das muss man wissen, liegt im Stadtteil Ronhof. Im Grunde ist es von dort nur ein Katzensprung zum gleichnamigen Stadion, dem altehrwürdigen Ronhof der Spielvereinigung, der bei seiner Einweihung im Jahr 1910 tatsächlich "Sportpark am Ronhofer Weg gegenüber dem Zentral-Friedhof" hieß.

Auch wegen dieser Nähe stellte man sich in der Stadtverwaltung zuletzt die Frage: Warum bieten wir eigentlich noch keine Gräber speziell für Kleeblattfans an? Ein Versuch sei das doch allemal wert, sagt Ralf Meyer, Leiter des Fürther Standesamts und damit auch für den Friedhof verantwortlich. Ganz neu ist die Idee nicht. Fans des Hamburger SV haben diese Möglichkeit bereits, ebenso Anhänger von Schalke 04. "In Süddeutschland", so Meyer, "dürften wir damit aber die Ersten sein."

Ab sofort ist ein etwa 20 mal 20 Meter großes Grabfeld der Spielvereinigung gewidmet. In der Mitte thront ein großes Vereinsemblem auf Plexiglas, darunter ein Betonsockel mit der Aufschrift: In Ewigkeit dem Kleeblatt verbunden. Gefertigt hat das Emblem die Fachschaft "Werken" der Hans-Böckler-Schule.

In vorderster Reihe des Feldes gibt es sechs Plätze für Sargbestattungen, dazu kommen 80 Urnengräber, denn: Die Bestattungskultur, sagt Meyer nicht zum ersten Mal, ist dabei, sich fundamental zu wandeln. Inzwischen kommen in Fürth auf 40 Erd- bereits 60 Urnenbestattungen.

Meyer zufolge wünschen sich immer mehr Menschen naturverbundene Begräbnisstätten, die obendrein möglichst frei von Pflege sein sollten. Das Kleeblatt-Grabfeld ist denn auch Teil des "Gartens der Vielfalt", der auf einer bislang freien Wiese angelegt worden ist. Hier dominieren Urnengräber, etwa unter Obstbäumen oder Steinstelen. SpVgg-Fans, die das möchten, sagt Meyer, könnten sich schon heute einen Platz dort sichern. Allerdings müssten sie ihn dann auch ab sofort bezahlen.

Und was sagt der Verein zum neuen Kleeblatt-Grabfeld? Jürgen Schmidt, Präsidiumsmitglied der SpVgg, verweist darauf, dass dort bestattete Kleeblattfans ihre letzte Ruhe in der Nähe zu großen SpVgg-Persönlichkeiten finden würden: Die Weltmeister von 1954, Charly Mai und Ertl Erhard, aber auch Max Appis und viele andere Spieler wurden auf dem Friedhof an der Erlanger Straße beerdigt.

Letztlich, so Schmidt, sei das Angebot der Friedhofsverwaltung ein weiterer Beleg für die enge Verbindung von Stadt und Verein, die auch im Kleeblatt sichtbar wird – dem gemeinsamen Wappen.

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