18-Jähriger will nie mehr Drogen konsumieren

5.8.2020, 14:43 Uhr
18-Jähriger will nie mehr Drogen konsumieren

© dpa

Am 11. März wurde er mit drei Druckverschluss-Tütchen mit Ecsta-sy-Pillen von einer Polizeistreife in einer Landkreisgemeinde erwischt. Leugnen war zwecklos, und irgendwelche Ausflüchte versuchte der Angeklagte erst gar nicht. Über seinen Rechtsbeistand Christopher Lihl räumte er die Tat unumwunden ein. Die bereitstehenden Zeugen konnten ohne Aussage wieder gehen.

Richter Dr. Michael Müller wollte genau wissen, ob die Pillen für den Eigenverbrauch gedacht waren oder ob er damit einen wenn auch kleinen Handel betreiben wollte. Sie seien ein wenig auf Vorrat gekauft worden und sollten keineswegs seinen Lohn als Azubi aufbessern, versicherte der Angeklagte. Eindringlich beteuerte er, dass er mit dem Drogenkonsum komplett abgeschlossen habe und auch seinen Freundeskreis gewechselt habe.

Er wolle für seine Tat "geradeste-hen" und habe auch die Sanktionen aus dem Elternhaus auf sich genommen. Sein Taschengeld sei ihm ziemlich zusammengestrichen worden, so dass ein Drogenkonsum ohnehin nicht mehr finanzierbar sei.

Sein Registerauszug wies zwar zwei kleinere Einträge auf, die allerdings zu keiner Verurteilung führten. Der junge Mann stand also zum ersten Mal vor einem Richter.

Aufgrund der relativ günstigen Sozialprognose und der intakten familiären Situation sowie der Tatsache, dass sich der junge Mann in einer Ausbildung befand, beschloss Richter Dr. Müller in Übereinstimmung mit der Staatsanwaltschaft Nürnberg die Einstellung des Verfahrens gegen eine Geldauflage von 350 Euro an die CAH und die Führung von Beratungsgesprächen bei der Caritas.

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