24 neue Parzellen in Buchberg

17.7.2020, 13:21 Uhr
 24 neue Parzellen in Buchberg

© Foto: Hubert Bösl

Einstimmig lehnte der Gemeinderat den Bau eines Vodafone-Mobilfunkmasten ab. Der 39,5 Meter hohe Mast sollte an der Brücke zur Ölkuchenmühle an der alten B 299 errichtet werden. Das störe nach Ansicht der Räte das Landschaftsbild erheblich. Von der Gemeinde vorgeschlagene Alternativen hatte das Unternehmen ignoriert. "Ein Vodafone-Mast wäre für Sengenthal wichtig, aber warum planen die nicht in Abstimmung mit der Gemeinde?", fragte Stephan Kratzer.

Der Gemeinderat beschloss den Bau des neuen Regenüberlaufbeckens mit Abfluss in die Lach bei der Kläranlage Reichertshofen.

Für das Baugebiet Buchberg Süd II mit 24 Bauplätzen beschloss der Gemeinderat die Satzung. Gegen die Planung gab es Einwände von Fachstellen. So bemängelte die Regierung der Oberpfalz unter Verweis auf den Landesentwicklungsplan die ihrer Ansicht nach unzureichende Prüfung auf nachhaltige und flächensparende Alternativen im Ortsbereich. In die gleiche Kerbe hieb der Bund Naturschutz, der das Baugebiet grundsätzlich in Frage stellte, weil es mit zwei Hektar über der Grenze für das beschleunigte Verfahren nach § 13 BauGB liege.

Dagegen argumentierte die Gemeinde mit dem aufgrund des Bevölkerungswachstums erwarteten Zusatzbedarfs an 7,7 Hektar Wohnbaufläche bis 2031. Bereits jetzt liegen 150 Bewerbungen um Bauplätze bei der Verwaltung. Bei "Baulücken" in Buchberg seien die Eigentümer nicht abgabebereit. Die Folgekosten seien berücksichtigt, ebenso die Lage im landschaftlichen Vorbehaltsgebiet, weshalb breite öffentliche Grünflächen um das Gebiet geplant seien. Maßgeblich für das beschleunigte Verfahren sei die überbaubare Fläche, die hier unter einem Hektar liege. Im Sinne des Naturschutzes sollen im Baugebiet Schottergärten und Kunstrasen nicht erlaubt sein.

Lärmschutz ist nötig in Buchberg

Ein Schallschutzgutachten ergab, dass tagsüber und im Süden des Baugebiets auch nachts die Grenzwerte überschritten werden. Das Landratsamt empfahl Lärmschutzmaßnahmen bei den Häusern. Das Wasserwirtschaftsamt wies auf die Gefahr von Hangwasser hin. Das geforderte Entwässerungskonzept wird derzeit erarbeitet. Wegen Verdachts auf Altlasten müssen Erschließung und Aushubarbeiten besonders aufmerksam erfolgen. Die Erdgasversorgung wird bei der Erschließung vorbereitet.

 

 

Die Entscheidung, wo die nächste Erschließung von Baugebieten erfolgen soll, fiel mit 14:1 Stimmen eindeutig für Buchberg aus. Die Erschließungsplanung ist in Reichertshofen weiter fortgeschritten. Jedoch war der Ort durch die beiden vorhergehenden Baugebiets-Abschnitte bereits massiv gewachsen, die Reichertshofener sehen den Bedarf erstmal gedeckt. Voraussichtlich beginnt die Erschließung im Herbst 2021.

Anschluss an Bögl-Tor 3

Bereits im Herbst hatte der Gemeinderat die Stellungnahmen für die Erweiterung des Gewerbegebiets Schlierferheide abgewogen. Zurückgestellt worden waren nur die Einwände des Straßenbauamtes wegen der Kontroverse um den dreispurigen Ausbau der B 299. Hier favorisierte die Behörde einen höhenfreien Anschluss des Gewerbegebiets und des Tors 3 der Firma Bögl, der der Erweiterung entgegenstand. Mittlerweile kann sich das Amt mit einer Übergangslösung "bis zur endgültigen Umsetzung des höhenfreien Bahnübergangs" – voraussichtlich die nächsten 20 Jahre – anfreunden. Danach soll die Anbindung über eine vierspurige Ampelkreuzung mit neuen Linksabbiegespuren erfolgen.

Auf dieser Basis setzt die Gemeinde ihre Planung fort. Über eine spätere Anbindung des Bögl-Tors 3 über die für Parkplätze vorgesehene Fläche "wird der Gemeinderat zu gegebener Zeit entscheiden", so der Beschluss. Als Ursache für die vom Straßenbauamt angemerkte Überflutungsgefahr der B 299 sah Brandenburger Planungsfehler beim Bau der Bundesstraße. Das Entwässerungskonzept werde sich deshalb auf das Oberflächenwasser aus dem Gewerbegebiet beschränken.

Ja zum Lkw-Stellplatz am Bögl-Weiher

Zum in der Juni-Sitzung zurückgestellten Projekt der Firma Max Bögl lag nun eine Stellungnahme des Unternehmens vor. Darin heißt es, der Lkw-Stellplatz am Baggersee bedeute keine neuen Parkplätze, sondern nur eine Verlagerung. Es sei nicht geplant, die Zufahrt Richtung Tor 3 und Sengenthal Süd zu schieben, sie solle weiter über Tor 5 am Baggersee erfolgen und würde damit für Sengenthal sogar eine Entlastung bedeuten. Deshalb stimmte der Gemeinderat dem Vorhaben nun zu.

Dabei kam auch der geplante Ausbau der B 299 wieder auf den Tisch. Bögl hat sich mit dem Straßenbauamt abgestimmt und geht davon aus, dass die angedachte Schwerlastspur parallel zur Bundesstraße nicht kommen wird. Vor kurzem hatte das Straßenbauamt bei der Versammlung der CSU-Kreistagsfraktion jedoch erneut die Pläne mit der Brückenlösung bei Sengenthal präsentiert.

Auf Nachfrage von Bürgermeister Werner Brandenburger wies die Behörde darauf hin, dass es bisher keine neuere Planung gebe. Bei einer Neuplanung würde die Gemeinde jedoch rechtzeitig einbezogen.

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