Absage an Polemik am Aschermittwoch

27.2.2020, 14:14 Uhr
Absage an Polemik am Aschermittwoch

© Anne Schöll

Im Publikum waren, wie sollte es in einem Wahljahr anders sein, die CSU-Kandidaten für die Marktratswahl im März, die sich vor dem Gastreferat persönlich vorgestellt haben, und der Pyrbaumer CSU-Bürgermeisterkandidat Michael Langner, der seine Ziele für die Pyrbaumer Kommunalpolitik nach dem Wahltag formuliert hat.

Einige Kreistagskandidaten mischten sich in die Runde — und Bürgermeister Horst Kratzer von der Nachbargemeinde Postbauer-Heng: "Ich bin hier zu Gast bei Freunden, bin fast alle Jahre hier". Stimmlich etwas angeschlagen, sagte Gastrednerin Susanne Hierl vorab in die Runde: "Ich werde nicht auf den politischen Gegnern rumhacken und nicht polemisch sein".

Zunächst hob sie den Zeigefinger angesichts der AfD-Machenschaften in Thüringen. Nur mit Gegenworten werde man das fremdenfeindliche Gedankengut nicht in den Griff kriegen. "Die AfD macht auch vor den Landkreis nicht halt". Man müsse die Demokratie pflegen, müsse aufpassen, dass es nicht in die falsche Richtung geht.

In ihrem Referat beschäftigte sie sich mit dem Landkreis. Ein Schwerpunkt sei die berufliche Bildung. Deshalb unterhalte man im Landkreis 13 weiterführende Schulen und ein sonderpädagogisches Zentrum. Weiterbildung sei zudem für junge Erwachsene wichtig, so Hierl. Deshalb biete man Techniker- und andere berufsbildende und -begleitende Schulen. Es sei enorm wichtig, die Bildung der Kinder zu fördern, eine Schul- und Ausbildung vor Ort zu fördern, damit sie nicht in die Städte abwandern müssen.

Die Wirtschaft im Landkreis sei ein bunter Mix, darunter 2200 Handwerksbetriebe mit 17 000 Beschäftigten und vielen Ausbildungsplätzen. Zur Landwirtschaft und Umwelt sagte sie: "Wir in Bayern waren das erste Land, das ein Umweltministerium eingerichtet hat". Im Landkreis agiere schon seit 25 Jahren der Landschaftspflegeverband mit Pflegemaßnahmen zur Erhaltung der Natur. Er bietet Umweltbildung für alle Altersgruppen an im Haus auf dem Habsberg.

Den öffentlichen Nahverkehr sprach sie an, der Steigerungen verzeichnen kann. Dennoch mache er nur einen geringen Teil des Verkehrsaufkommens im Landkreis aus, dessen größter Anteil die Schülerbeförderung ist. "Im ländlichen Raum wird man auch in Zukunft ohne Auto nicht auskommen", so ihre nüchterne Einschätzung. Das digitale Rathaus, der Mobilfunk, das Klinikum in Neumarkt, regenerative Energien oder die Einordnung des Ehrenamtes: Der Landkreis sei gut aufgestellt.