ADFC verteilt Brezn-Tüten am Neumarkter Bahnhof

2.7.2019, 09:20 Uhr
ADFC verteilt Brezn-Tüten am Neumarkter Bahnhof

© Hauke Höpcke

 Es ist ein wenig wie beim Staffellauf, wenn Franz Eichenseher den vorbeirollenden Radlern die Brezn-Tüte in die Hand gibt. "Danke!" Und schon geht es weiter zum Abstellplatz am Ende von Bahnsteig1. Es ist kurz vor sieben Uhr. Die meisten haben es eilig. Schließlich wartet die S-Bahn nach Nürnberg nicht.

"Wir wollen uns bedanken bei den Radfahrern, die sich trotz schlechter Bedingungen in Neumarkt regelmäßig aufs Fahrrad schwingen", sagt Olaf Böttcher vom ADFC-Vorstandsteam. Denn die Bedingungen sind dafür sind schlecht, wie sich nicht zuletzt in der Bahnhofstraße zeigt.

"Sie bietet für Radfahrende ein trostloses Bild", sagt Böttcher. Es gibt keinen Radweg oder wenigstens eine Radspur, Radler müssen sich ihren Platz auf der holperigen und vielfach geflickten Straße von den Autofahrern ertrotzen. Auch die Radabstellanlagen am Bahnhof selbst sind mangelhaft - und vor allem gibt es viel zu wenige. Ein sicheres Abstellen und anschließen ist für viele Radler nicht möglich.

"Obwohl sich Neumarkt ,Stadt der Nachhaltigkeit‘ nennt, sind die Bedingungen fürs Radfahren hier auch nicht besser als anderswo in Deutschland", sagt Böttcher. Es werde viel zu wenig für eine umweltfreundliche Mobilität getan. Das habe auch der letzte Fahrradklimatest aus dem Jahr 2018 der Stadt attestiert.

Abstellanlagen zum Anschließen

Der ADFC fordert deshalb flächendeckend sicherer Radverkehrsverbindungen und geeignete Radabstellanlagen, an denen das Fahrrad mit dem Rahmen angeschlossen werden kann. "Dafür ist ein entschiedenes Umdenken bei allen politisch Verantwortlichen und der Verwaltung in Neumarkt notwendig", sagt Böttcher.

Die Dankeschön-Tüten mit den von der Bäckerei Gschneidinger gestifteten Brezn soll nicht die letzte Beteiligung sein des ADFC-Kreisverbands an der deutschlandweiten Kampagne #MehrPlatzfürsRad..

Eine Aktion in der Mühlstraße hat übrigens ein amtliches Nachspiel. Die ADFC-Mitglieder hatten Ende Mai vor dem neuen Parkplatz an der Mühlstraße ein Transparent ausgerollt, um zu zeigen, dass die Autos immer mehr öffentlichen Platz in der Stadt beanspruchen. "Das Landratsamt hat uns mitgeteilt, dies sei eine unangemeldete Demonstration gewesen", sagt Böttcher. Jetzt drohe ein Bußgeld.

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