Aggressiver Opa flüchtet mit dem Roller seiner Enkeltochter

15.1.2021, 16:21 Uhr

Los ging es, weil eine 16-Jährige auffallend schnell mit einem Motorroller unterwegs war. Eine Polizeistreife fuhr ihr nach und stellte dabei eine Geschwindigkeit von 50 km/h fest. Die Jugendliche besitzt aber nur einen Mofa-Führerschein.

Somit bestand der Verdacht des Fahrens ohne Fahrerlaubnis. Der Roller sollte deshalb zur technischen Überprüfung sichergestellt werden. Unterdessen hatte eine Freundin des Mädchens ihre Familie verständigt. Der Großvater, die Mutter und der Onkel solidarisierten sich sofort mit der Jugendlichen.

Sie machten den Beamten klar, dass eine Sicherstellung des Rollers für sie nicht in Frage käme. Kurzerhand transportierte der Großvater den Roller mit seinem Fahrzeug über Feldwege ab, um ihn vor dem Zugriff der Beamten zu schützen.

Polizeistreife holte Verstärkung

Die überrumpelte Streifenbesatzung konnte dies nicht verhindern. Sie forderte Unterstützung an und fuhren zum Familienanwesen. Dort verschärfte sich die Streitigkeit derart, dass die Beamten gegen den Großvater, die Mutter und den Onkel "unmittelbaren Zwang" anwendeten. Ein Polizist wurde leicht verletzt.

Schließlich beruhigte sich die Lage. Die Polizisten stellten den Roller sicher. Ein Strafverfahren wegen mehrerer Delikte, unter anderem Widerstand gegen Polizeibeamte, Körperverletzung, Strafvereitelung und Verstrickungsbruch durch die widerrechtliche Mitnahme des Rollers wurde eingeleitet.

Staatsanwalt handelt schnell

Aufgrund der Gesamtumstände wird dieser Vorfall auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth im "priorisierten Verfahren" bearbeitet. Diese beschleunigte Sachbehandlung soll der Entschlossenheit der Ermittlungs- und Justizbehörden im Vorgehen bei Angriffen gegen Polizei und Hilfsorganisationen Nachdruck verleihen.


Hier geht es zu allen aktuellen Polizeimeldungen.