Altdorfer ETA liefert für Impfstoff-Anlagen

29.3.2021, 09:25 Uhr
Altdorfer ETA liefert für Impfstoff-Anlagen

© Foto: ETA

Geschäftsführerin Dr. Jennifer Sell zeigte sich vor Medienvertretern bei einer Videokonferenz "einigermaßen zufrieden" mit dem Geschäftsverlauf. Letztlich hatte ETA nicht nur unter der Corona-Pandemie zu leiden, sondern das Unternehmen hat auch von ihr profitiert: So finden sich ETA-Bauelemente unter anderem in den Impfstoff-Abfüllanlagen von Biontech. Dies gilt auch für stärker nachgefragte Medizintechnik wie Desinfektionsanlagen. Bei einem Exportanteil von 70 Prozent seien die Einbußen "überschaubar", sagte Christian Kube, Mitglied der ETA-Geschäftsleitung.

Rund vier von zehn Euro setzt das Altdorfer Unternehmen mit Produkten für Mobilität auf der Schiene, der Straße und in der Luft um. Die Entwicklung zu Elektroantrieben führe zu einem "wichtigen und sehr dynamischen Markt". Mitgeschäftsführer Kube sieht hier einen "Mehrbedarf" an elektronischen Bauteilen bei den Kunden. Das ETA-Management stellte aber vorsichtige Prognosen an: Die Branche für E-Mobilität sei "schwer kalkulierbar" und allgemein im Umbruch.

Hohenfels feiert Jubiläum

Nach vier Monaten coronabedingter Kurzarbeit sind die ETA-Schichten seit November wieder unter Volllast unterwegs. An der Zahl der Berschäftigten am Stammsitz in Altdorf und in den vier Werken werde sich wenig ändern: ETA hat in Deutschland 710 Menschen auf den Lohn- und Gehaltslisten, davon 124 in Hohenfels im Landkreis Neumarkt. Weltweit arbeiten 1292 Personen für das mittelfränkische Unternehmen.

Jubiläumsfeier verschoben

Das Hohenfelser Werk ist 1961 gegründet worden und feiert am 1. August 60-jähriges Bestehen. ETA-Chefin Dr. Jennifer Sell kündigte eine Jubiläumsfeier an, musste aber wegen der Pandemie offenlassen, wann diese stattfinden kann. Hohenfels ist für ETA alles andere als eine verlängerte Werkbank: Das Zweigwerk ist der räumliche Anknüpfungspunkt für Kooperationsprojekte mit dem Technologie-Campus Parsberg-Lupburg. Derzeit wird nach Sells Angaben erprobt, inwieweit das Unternehmen 3-D-Druck-Verfahren in der Produktion einsetzen kann.

Investition von 20 Millionen Euro

Der Schutzschalter-Hersteller ist mit seiner Unternehmenszentrale bereits seit über 70 Jahren fest in Altdorf verwurzelt. Neben der Fertigung sind dort auch die Bereiche Vertrieb, Einkauf, Marketing, Entwicklung, Personalwesen und Finanzen konzentriert. ETA wird nun seinen mittelfränkischen Standort weiter ausbauen. Auf dem Firmengelände entsteht deshalb in den kommenden zwei bis drei Jahren ein neues Kleinteilelager.

Kletterwand geplant

Das geplante Bauvorhaben mit einer Investitionssumme von über 20 Millionen Euro unterstreiche langfristig die Bedeutung von Altdorf als weltweite Drehscheibe des Familien-unternehmens. Der Neubau wird das Kleinteilelager, ein Kommissionier-Gebäude und einen neuen Bürotrakt beinhalten. Ein echter Freizeit-Magnet für die Region könnte die geplante Kletterwand am neuen Gebäude werden. Gespräche dazu mit dem örtlichen Alpenverein laufen bereits.

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