Alte Reifen im grünen Paradies Weißmarter bei Neumarkt entsorgt

NEUMARKT - "Ist das natürliche Form der Müllentsorgung?", fragt sich Daniela Gabler. Seit Jahren geht die Naturschützerin und -bewahrerin auf dem Trail am Weißmarter den Berg hinauf. Die Strecke im "Drei-Kommunen-Eck" Neumarkt-Deining-Sengenthal wurde von der Montainbike-Szene abwechslungsreich gestaltet.

"Mein Herz erfreut sich sehr an der Schönheit unserer Natur sowie deren Veränderungen im Jahreslauf, wie dem Farbenspiel der Bäume, dem Singen der Vögel, den ersten Leberblümchen und Zitronenfaltern, einer Gruppe Rehe, einem Hasen oder Wildschwein", schwärmt Daniela Gabler. Wer aber regelmäßig auf den gleichen Wegen geht, der sieht mitunter auch Dinge, welche die eigentliche Schönheit trüben.

"Am Weißmarter ist es die Stelle unterhalb der früheren Haltebucht im steil abfallenden Gelände", berichtet die Neumarkterin. Dort lagen weit verstreut Autoreifen, Flaschen, Gläser, Einwegverpackungen, Plastikverpackungen, ein zerbrochenes Waschbecken, und anderer Unrat.

Den Müll eingesammelt

Ende Oktober 2020 trug sie all das Zeug neben dem Trail auf einen Haufen zusammen. "Was vorher verteilt oder bedeckt war, lag nun sichtbar am Wegesrand, auch 15 Tage später noch, als mein Sohn und ich an einem Freitagnachmittag, ausgestattet mit Warnwesten, die Reifen an die Zufahrt beim Regenrückhaltebecken trugen oder rollten. Ein Vater, dessen zwei Söhne gerade die Strecke befuhren, packte auf meine Bitte um Unterstützung sofort mit an."

Auch mit einem Fahrradfahrer kam Daniela Gabler ins Gespräch. Er und ein Freund hätten bereits beim Wertstoffhof wegen einer möglichen Entsorgung angefragt. "Als ich vor wenigen Tagen wieder einmal auf diesem Weg ging, bemerkte ich, dass eines der großen Räder eines Lkw nun etwa 50 Meter entfernt von den gestapelten Reifen im Regenrückhaltebecken liegt."

Reifenstapel inzwischen abgeholt

Inzwischen wurden die Reifenstapel am Rückhaltebecken oberhalb der Weißmarterkurve abgeholt. Gabler richtet einen Appell an alle, die ihren Müll in freier Natur entsorgen: "Auch wenn irgendwann nichts mehr zu sehen ist, weil der Müll vom Laub bedeckt ist: Eine dünne Plastiktüte zum Verpacken von Obst und Gemüse benötigt bis zu 20 Jahre, eine Chipstüte etwa 80 Jahre und eine Einwegflasche aus PET bis zu 500 Jahre, bis sie verrottet ist. Ich weiß nicht, wie ihr den Müll in der Natur wahrnehmt, was ihr euch dabei denkt und was er mit euch macht, aber bitte räumt endlich den ganzen Unrat weg, der unsere schöne Heimat verschmutzt und verschandelt."