Ältestes FW-Mitglied der Welt: Dr. Rudolf Kaiser feiert 100. Geburtstag in Parsberg

23.9.2019, 13:00 Uhr
Ältestes FW-Mitglied der Welt: Dr. Rudolf Kaiser feiert 100. Geburtstag in Parsberg

© Foto: Werner Sturm

Kaiser wurde am 21. September 1919 in Bischofsheim an der Rhön als das älteste von vier Geschwistern geboren. Sein Vater war Zollbeamter und wurde oft versetzt. Deswegen musste die Familie oft umziehen und so verschlug es auch den jungen Rudolf unter anderem nach Schweinfurt, Würzburg, Zweibrücken, Saarbrücken und schließlich nach Gemünden am Main. Er besuchte Gymnasien in Würzburg, Zweibrücken und Saarbrücken sowie in München, wo er in einem Internat war. In München machte Rudolf Kaiser 1939 sein Abitur.

Danach ging es zum Arbeits- und Militärdienst. Der Jubilar war bei der Luftwaffe eingesetzt, unter anderem in Frankreich und Russland. Während der Zeit beim Militär hatte Rudolf Kaiser die Möglichkeit Medizin zu studieren. Er tat dies an den Universitäten in Rostock, Graz, Halle, Wien und Innsbruck und legte im Jahr 1945 das Staatsexamen ab.

Im Rahmen einer Weiterbildung besuchte der Jubilar die Universität in Marburg. Dort blätterte er in der Bibliothek in einem Buch, um sich ein kleines Krankenhaus auszusuchen, für das er sich als Assistenzarzt bewerben konnte. Seine Wahl fiel auf das Krankenhaus Parsberg, das damals 85 Betten hatte.

Auch Chirurg im Krankenhaus

Im Jahr 1947 kam der junge Arzt nach Parsberg. Hier lernte er nicht nur den Arzt Dr. Willy Schrettenbrunner kennen, sondern auch dessen Tochter Lili. Im Jahr 1950 wurde geheiratet. Dem Ehepaar wurden zwei Buben und eine Tochter geschenkt. Heute freuen sich Rudolf und Lili Kaiser auch über neun Enkelkinder und 17 Urenkel.

Ab dem Jahr 1952 führten Dr. Kaiser und sein Schwiegervater eine gemeinsame Arztpraxis. Diese betrieb Dr. Kaiser von 1954 bis 1990 alleine und von 1990 bis 1992 zusammen mit Sohn Matthias, bevor er sich zurückzog. Jahrzehnte lang war der ausgebildete Chirurg Belegarzt im Krankenhaus Parsberg.

So mancher Parsberger hat unter seiner Regie das Licht der Welt erblickt oder seinen Blinddarm verloren. Rudolf Kaiser war BRK-Chefarzt im Altlandkreis Parsberg, nach der Gebietsreform viele Jahrzehnte lang stellvertretender BRK-Chefarzt im Landkreis Neumarkt und dazu ab dem Jahr 1988 erster Notarzt in Parsberg. 2011 wurde ihm die Landkreismedaille, unter anderem für 60 Jahre Dienst beim BRK, verliehen.

Der frischgebackene Hundertjährige hat sich immer sehr stark für die Stadt Parsberg engagiert. Er ist noch heute Mitglied in vielen Vereinen, war 28 Jahre lang Stadtrat der Freien Wähler und 30 Jahre Kreisrat.

Als Stadtrat war er maßgeblich am Wandel der ehemaligen Kreisstadt zur Schulstadt beteiligt und seiner Initiative ist es mit zu verdanken, dass es heute ein Seniorenheim in Parsberg gibt. Für sein Engagement erhielt Dr. Kaiser unzählige Auszeichnungen. Zum Beispiel die Goldene Bürgermedaille, den Ehrenbrief und seit 2004 die Ehrenbürgerschaft der Stadt Parsberg. Kaiser wurde vom damaligen Innenminister Günter Beckstein auch für seine besonderen Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung geehrt.

Seinen Lebensabend verbringt Rudolf Kaiser mit seiner sieben Jahre jüngeren Gattin Lili in seinem Haus in Parsberg. Fürsorglich kümmert sich Pfleger Robert um die Beiden.

Zum Geburtstag gaben sich die Gratulanten ein Stelldichein. Neben der Familie überbrachten Vertreter von ADAC, BRK, Schützenverein, Feuerwehr, VdK, Förderverein Burgmuseum, ehemalige Mitarbeiter des Krankenhauses sowie Pfarrer Thomas Günther und Kaplan Balaswamy Kotte ihre Glückwünsche.

OB Thomas Thumann aus Neumarkt und der Kreisvorsitzende Günter Müller waren angereist, um dem treuen Mitglied der Freien Wähler zu gratulieren. Die Glückwünsche der Stadt überbrachte Bürgermeister Josef Bauer.

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