Anklage gegen Deininger: Mord aus Eifersucht

13.8.2018, 15:10 Uhr
Die Kripo Regensburg versiegelte am Unsinningen Donnerstag die Wohnung, in der ein 59-jähriger Deininger seine Partnerin umgebracht haben soll.

Die Kripo Regensburg versiegelte am Unsinningen Donnerstag die Wohnung, in der ein 59-jähriger Deininger seine Partnerin umgebracht haben soll.

Wie damals berichtet, hatte ein Angehöriger des Paares die leblose Frau und ihren schwerverletzten Partner gegen Mitternacht des besagten Februartages in einem Einfamilienhaus in Deining gefunden und sofort den Notarzt alarmiert. Für die 53-jährige Frau kam jede Hilfe zu spät.

Weil es keinen Anhaltspunkt auf eine mögliche dritte Person im Haus gab, gingen die Ermittler der Kripo Regensburg von Anfang von einer Beziehungstat aus. Sprich: Der 59-jährige Mann hat vermutlich seine Lebensgefährtin getötet und anschließend versucht, sich selbst das Leben zu nehmen.

Nun seien die Ermittlungen abgeschlossen, teilte Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke von der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth am Montag den NN mit. Der Anfangsverdacht habe sich erhärtet: "Die Staatsanwaltschaft erhebt gegen den 59-Jährigen Anklage wegen Mordes." Als Tatmotiv nannte Gabriels-Gorsolke Eifersucht.

Mit Hantelstange erschlagen

Dem Deininger wird demnach zur Last gelegt, seine Partnerin zunächst mit einer zwei Kilo schweren Hantelstange niedergeschlagen zu haben. "Danach hat er die am Boden liegende Frau noch gewürgt, bis sie tot war", erklärte die Oberstaatsanwältin. Weil die 53-Jährige "zu keiner Zeit mit dem Angriff gerechnet hat, gehen wir von Heimtücke aus".

Nach der Tat habe sich der Mann mit einem Messer selbst töten wollen. Doch als ein Angehöriger ihn fand, war er noch am Leben. Inzwischen wieder genesen, wartete der mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft auf eine Anklageerhebung. Laut Antje Gabriels-Gorsolke habe er gegenüber der Polizei oder der Staatsanwaltschaft bisher keine Angaben zur Sache gemacht.

Das Tötungsdelikt in der Faschingszeit, am Tag vor dem Unsinnigen Donnerstag, hatte viele Menschen in der Gemeinde Deining schockiert. Bürgermeister Alois Scherer beschrieb das Opfer als eine "lebensfrohe, lebensmutige Mitbürgerin", die sich auch im Gemeindeleben engagiert habe. Das Deininger Prinzenpaar und der Elferrat verzichteten deshalb darauf, am Unsinnigen Donnerstag musizierend durch die Straßen zu ziehen.

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