Ärger über trübe LED-Funzeln in Altenhof

9.4.2021, 12:06 Uhr
An trüben Tagen erhalten die Solarzellen zu wenig Licht, die Akkus der LED-Leuchten am Weg  zwischen Altenhof und Holzheim laden sich nicht vollständig auf. 

© Günter Distler, NNZ An trüben Tagen erhalten die Solarzellen zu wenig Licht, die Akkus der LED-Leuchten am Weg  zwischen Altenhof und Holzheim laden sich nicht vollständig auf. 

„Schon am frühen Abend sind es nur noch trübe Funzeln“, beklagt ein Leser gegenüber den Neumarkter Nachrichten. Spaziergänger fühlten sich unsicher, weil sie Unebenheiten auf Weg nicht erkennen können.

Sind die Leuchten etwa zu schwach oder wurden die Laternen in zu weitem Abstand voneinander aufgestellt? Nichts davon.

„Solar-LED-Beleuchtung mit Akkus“ war ein Versuch

„Die „Solar-LED-Beleuchtung mit Akkus“ war eine Versuchsstrecke für den Bereich des Fußweges Blomenhof/Christophorus-Wiese“, sagt Stadtsprecher Franz Janka. Für eine direkte Stromversorgung der Leuchten, hätte die Stadt Kabel durch die Feuchtwiese am Stadtgraben ziehen müssen. Dies hätte einen immensen Eingriff in das Schutzgebiet bedeutet. Außerdem war die Solarlösung mit Akkus viel günstiger, kostete nur 60000 Euro statt 120000 Euro.



Nur: Im Winterhalbjahr erhalten die Solarleuchten schlichtweg zu wenig Sonneneinstrahlung. An den vielen trüben Tagen, wenn sowieso die Sonne tiefer steht und weniger Licht einfällt, entleeren sich die Akkus rasch und laden sich nicht mehr oder nur schwach auf.

„Wir haben vor kurzem eine Prüfung der Akkus vorgenommen und festgestellt, dass die Akkus völlig in Ordnung sind, aber leider leer waren“, sagt Janka. Nach Aufladung der Akkus lag die bei diesen Solarleuchten sonst gegebene Leuchtdauer wieder bei drei bis vier Tagen.

Derzeit prüft die Stadt Lösungen, wie für den Bereich Blomenhof/Christophoruswiese die Ausleuchtung in den Wintermonaten verbessert werden kann.

Ein Viertel der Laternen in Neumarkt ist auf LED umgestellt

Rund 5700 Leuchten stehen an Neumarkts Straßen und öffentlichen Wegen. Etwa 1500 davon sind auf LED umgerüstet. Der Anteil liegt damit bereits bei über 25 Prozent. Die Tendenz ist stetig steigend. Die Stadt ersetzt defekte Leuchten nur noch durch LED-Leuchten ersetzt. Außerdem werden sie bei Neubauten von Straßen und Wegen von vornherein eingesetzt.

Denn LED besitzen viele Vorteile gegenüber herkömmlichen Leuchten. Sie sind heller und verbrauchen deutlich weniger Strom. Teilweise ergibt dies eine Energieeinsparung um die 50 Prozent, sagt Janka.

LED brauchen 50 Prozent weniger Strom

Das ist ein Kostenfaktor. immerhin verbrauchen die Leuchten an den städtischen Straßen und Wegen im Jahr 1800000 kWh Strom.

Die Neumarkter scheinen mit den neuen Leuchten ganz zufrieden zu sein. Beschwerden gibt es kaum. Und dann auch nicht darüber, dass die LED-Leuchten zu dunkel seien, sondern im Gegenteil: Manchen ist es eher etwas zu hell.

Trübe Funzeln schützen Insekten

Bis auf die Ausnahme an der Christophoruswiese. Dort wird es allerdings auch künftig nicht viel heller werden. Denn zum Schutz der Insekten werden die LED-Leuchten gedimmt, das heißt nur wenn Fußgänger unter leuchten hindurch gehen, strahlen diese mit voller Leistung ab. Danach schalten sie sich wieder zurück ins stark gedämmte Licht. „Die Abwägung zwischen der Sicherheit der Passanten und dem Naturschutz ist nach unserer Ansicht hier gut gelungen“, sagt Janka.

Wer sich auf den Stegen unsicher fühlt, empfiehlt er deshalb die befestigten und beleuchteten Fußwege entlang der Altdorfer Straße oder der Mussinanstraße.