Umwelt

Ärger um einen Schrottplatz bei Lauterhofen

20.5.2021, 12:08 Uhr
Outdoor-Indstriemuseum oder illegaler Schrottplatz? Nachdem sich Bürgerinnen aus Lauterhofen hilfesuchend an den BUND Naturschutz gewandt hatten, erkundete die stellvertretende Kreisvorsitzende Sigrid Schindler ein Areal an der Lauterachstraße.

© Sigrid Schindler, NN Outdoor-Indstriemuseum oder illegaler Schrottplatz? Nachdem sich Bürgerinnen aus Lauterhofen hilfesuchend an den BUND Naturschutz gewandt hatten, erkundete die stellvertretende Kreisvorsitzende Sigrid Schindler ein Areal an der Lauterachstraße.

Mit dem An- und Verkauf der oft noch funktionstüchtigen Maschinen und von Ersatzteilen sowie mit Reparaturen und Verleih verdient Heinrich Fink seinen Lebensunterhalt. Seit 1984, sagt er, tue er das vor den Toren von Lauterhofen, auf dem Betriebsgelände an der Lauterachstraße, alles genehmigt, alles legal, alles nichts Neues.

Über die Jahrzehnte hat sich auf dem Areal jedoch so einiges angesammelt, weit mehr als im Gebäude darauf und in den aufgestellten Container Platz hat. Und das alles stapelt sich nun mitten im Grünen, zwischen Feldern, sprießenden Bäumen und Bahn 5 des benachbarten Golfparcours, vor der Kulisse des dicht bewaldeten Kalvarienbergs.

Für eine engagierte Naturschützerin wie Sigrid Schindler ist das freilich kein akzeptabler Zustand. Auch wenn die stellvertretende BN-Kreisvorsitzende dem teils angerosteten Konglomerat einen gewissen morbiden Charme nicht absprechen möchte: „Falls sich der Besitzer dieser ,Kleinodien‘ jedoch nicht von seinen Schätzen trennen will, könnte er vielleicht die Errichtung eines Outdoor-Industriemuseums beantragen. Das wäre vielleicht sogar eine Attraktion für die Touristen, die das QuellenReich besuchen.“

Bürgerinnen aus Lauterhofen hätten sich wegen des vermeintlichen Schrottplatzes hilfesuchend an den Bund Naturschutz gewandt, sagt Schindler. Daraufhin habe sie das Gelände erkundet, „natürlich nur von der Straße aus“.
Für den Zustand, der offenbar geduldet werde, habe sie als Naturschützerin keinerlei Verständnis. Sie fordere die unverzügliche Räumung des Geländes, erklärt die Mühlhausenerin, die auch die Presse über das Maschinenlager „in freier Natur“ informierte.

Es wird schon aufgeräumt

Schon gleich nach den ersten Medienanfragen habe er den BN-Kreisverband kontaktiert, das Gespräch gesucht, sagt Heinrich Fink, der Inhaber der Baumaschinenschlosserei.
Seit einiger Zeit schon räume er das Gelände Stück für Stück auf, alles in enger Abstimmung mit dem Landratsamt Neumarkt.

Dort ist Wolfgang Seitz sein Ansprechpartner, zuständig für das staatliche Abfallrecht. Er bestätigt die gute Zusammenarbeit mit Fink und auch die „engmaschige“ Kontrolle des Aufräum–Fortschritts. Den Behörden sei der Fall schon länger bekannt, die Problematik durchaus bewusst.

Vor zwei Jahren hat es dort draußen noch viel wilder ausgesehen

„Ich selbst fahre einmal im Monat raus nach Lauterhofen“, sagt der stellvertretende Leiter der Unteren Abfallrechtsbehörde am Landratsamt. Vor zwei Jahren habe es dort draußen noch viel wilder ausgesehen, betont Seitz.
Rund ein Drittel der zugestellten Fläche wurde seitdem leer geräumt, Abfall von noch gebrauchsfähigen Material getrennt und entsorgt. „Es geht zwar langsam, aber kontinuierlich voran.“

Nächstes Ziel sei, den Randstreifen frei zu bekommen.