Ascherdonnerstag der SPD in Darshofen: "CSU gefährdet Koalition"

9.3.2019, 10:46 Uhr
Ascherdonnerstag der SPD in Darshofen:

© Werner Sturm

Schon gut ein halbes Jahrhundert lang ist das beschauliche Dorf in der Stadtgemeinde Parsberg jeweils zu Beginn der Fastenzeit der Treffpunkt der Sozialdemokratie im Landkreis Neumarkt. Auch heuer konnte der Vorsitzende des Ortsvereins Darshofen, Martin Beiderbesck, viele Mandatsträger sowie zahlreiche Freunde und Anhänger der SPD aus der gesamten Region im Dorfwirtshaus begrüßen. Hauptredner war mit Martin Burkert aus Nürnberg, der Landesgruppenvorsitzende der Sozialdemokraten im Deutschen Bundestag. Der sprach von einem politisch sehr turbulenten Jahr. Verantwortlich dafür seien beispielsweise von der CSU verursachte Regierungskrisen, wie etwa der Fall Maaßen, das unsägliche Verhalten der AfD im Parlament, zwei verlorene Landtagswahlen in Hessen und in Bayern, aber auch die eine oder andere Krise in den eigenen Reihen.

"Dabei haben wir unterm Strich in den 16 Monaten Großer Koalition viel sozialdemokratische Politik umgesetzt", betonte der Parlamentarier. Er nannte den Digitalpakt, das Klimaschutzgesetz, das noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden solle, das Pflegepersonalstärkungsgesetz als sozialpolitisches Superlativ sowie die Wiedereinführung der paritätischen Krankenversicherung.

Außerdem könne man hinter weitere Wahlversprechen einen Haken setzen. So hätten die Sozialdemokraten das Absinken des Rentenniveaus gestoppt, mit dem sozialen Arbeitsmarkt seien für Tausende vom Langzeitarbeitslosen neue Perspektiven geschaffen worden, die Rechte von Millionen Mietern habe man gestärkt und die finanzielle Situation von Familien verbessert.

Ascherdonnerstag der SPD in Darshofen:

© Foto: Werner Sturm

Sehr deutlich wurde der Bundestagsabgeordnete als er auf den weiteren Arbeitsplan in Berlin zu sprechen kam. "Wenn die Grundrente nicht kommt, dann ist die Koalition zu Ende." Dagegen stelle sich aber Ministerpräsident Markus Söder, weil der im Gegensatz zur SPD den Solidaritätszuschlag für die zehn Prozent der höchsten Einkommen abschaffen wolle. "Fünf Milliarden für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder zehn Milliarden Entlastung für Spitzenverdiener, für jeden ist klar erkennbar, wessen Interessen die CSU vertritt", so Burkert.

Ausführlich und gut informiert ging Burkert auf vom Ortsvorsitzenden Beiderbeck angesprochene örtliche Belange ein. So versprach er unter anderem, sich mit Druck für die Sanierung kleinerer Bahnhöfe, etwa für einen barrierefreien Bahnhof Parsberg, einsetzen zu wollen.

Den Kreisvorsitzenden Johannes Foitzik machte es wütend, "dass Nationalisten aus dem Boden wachsen, wie die Pilze". Er bezeichnete Europa als einen Garant für Frieden und als Grund dafür, dass es der Wirtschaft gut gehe. Dirk Lippmann, der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, brach eine Lanze für den Erhalt des Parsberger Krankenhauses. "Das ist ein eminenter Beitrag zur Gesundheitsvorsorge und damit zur Lebensqualität im südlichen Landkreis.

Den kulturellen Part übernahm der mehrfach ausgezeichnete Wortakrobat Michael Jakob mit seinem Kurzprogramm "Jakobs Dröhnung". Es war sehr unterhaltsam, wie er seine Zuhörer quasi mit auf einen humoristischen Jakobsweg nahm, auch wenn denen gleich beim ersten Scherz des Zirndorfers die Ohren tatsächlich gedröhnt haben dürften: "Wenn ich hier so in die Runde schaue, dann dürften alle da sein, die bei der Landtagswahl ihr Kreuz bei der SPD gemacht haben."

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