Aus Zirkus ausgebüxt: Elefant spaziert durch die Oberpfalz

25.6.2019, 11:57 Uhr

Dieser Schock bei einigen Autofahrer in Cham dürfte tief sitzen. In der Mittagshitze lief ein ausgewachsener Elefant durch die Straßen der Stadt in der Oberpfalz. Er floh aus einem Zirkus, der noch bis 7. Juli dort gastiert. Ein Video des Vorfalls machte im Netz die Runde, wurde Tausendfach angesehen. 

Insgesamt kam der "Circus Afrika" mit drei Dickhäutern nach Cham. "Beim Ausladen mussten wir halb auf der Straße parken", erklärt Tierpfleger Helmut Voss der Bild-Zeitung. "Da ist ein Elefant auf die Straße." Bei dem Freigänger handelt es sich um "Ghandi", ein Weibchen, das mit 50 Jahren als ältester Zirkuselefant der Republik gilt. Das Gewicht gibt der Pfleger mit rund siebeneinhalb Tonnen an. 

Verstörte Passanten alarmierten die Polizei. Etwa fünf Minuten lang sei das Tier auf der Janahofer Straße in Cham gewandelt. "Ist der geil", kommentiert ein Autofahrer in einem Video, das auf Facebook kursiert. Als die erste Streife eintraf, sei das Tier bereits von Mitarbeitern des Zirkusses eingefangen und auf das Gelände zurückgebracht worden, man habe nicht mehr eingreifen müssen. "Nach polizeilichen Erkenntnissen kam niemand zu Schaden und es lag auch zu keinem Zeitpunkt eine konkrete Gefährdung des Straßenverkehrs vor", teilt die Polizei mit. 

Peta spricht von "reiner Glückssache" - und übt Kritik

Die Tierrechtsorganisation Peta sieht den Vorfall kritischer. Gerade auf einer vielbefahrenen Straße sei die Flucht des Tieres brandgefährlich gewesen. "Circus Afrika fällt immer wieder negativ auf", sagt Fachreferent Peter Höffken. "Ein unbeaufsichtigter Elefant auf einer befahrenen Straße ist ein weiterer Beleg für das fahrlässige Handeln der Zirkusverantwortlichen. Dass es in dieser überaus gefährlichen Situation zu keinen Schäden gekommen ist, ist reine Glückssache." 

Immer wieder sei es in der Vergangenheit bei "Spaziergängen" zu Sachschaden gekommen, so Peta.