B 299 ist interessant für Bögl

19.4.2021, 18:35 Uhr
B 299 ist interessant für Bögl

© Foto: Max Bögl Modul AG/maxmodul

Der Hintergrund: Seit vielen Jahren finden Arbeitstreffen statt, bei denen das Staatliche Bauamt sich mit dem Landratsamt und den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden abstimmt. "Dort wird nichts beschlossen, aber wir wollen mitreden, wenn es um die Verbesserung der Staats-straßen und die B 299 geht", sagt Michael Gottschalk, Sprecher des Landratsamtes.

Nur: An einigen dieser Sitzungen haben auch Vertreter der Firmengruppe Max Bögl teilgenommen. In diesen Sitzungen ging es um den Streckenabschnitt in Sengenthal, der direkt an dem Firmengelände von Bögl vorbeiführt und drei neuralgische Punkte an den Werks-Ausfahrten aufweist. Es sei ein übliches Vorgehen, dass betroffene Firmen ihre Anliegen vorbringen können, so Gottschalk.

Flitz hat einen anderen Standpunkt. "Sehr bedenklich" nennen den Vorgang die beiden Flitz-Stadträte Dieter Ries und Johann Gloßner. "Dies lässt auf Taktik schließen und durch die Mitgliedschaft der Firma Bögl im Arbeitskreis auch an beeinflusste Auftragsvergaben durch Bögl an Bögl", heißt es in einer Mitteilung.

Das Unternehmen widerspricht. "Die Firmengruppe Max Bögl möchte klarstellen, dass das Unternehmen in konkrete Ausführungsplanungen für einen möglichen Ausbau der B 299 nicht eingebunden war und ist", sagt Firmensprecher Jürgen Kotzbauer auf Nachfrage der NN.

Die Firmengruppe Max Bögl sei immer wieder im Abstand von Jahren mit dem Straßenbauamt und der Politik im Gespräch. Eingeladen habe immer der Landkreis Neumarkt. Bei diesen Treffen habe Bögl immer wieder auf seine Anforderungen mit dem großen Schwerlastverkehr hingewiesen. Das Straßenbauamt habe einen fortgeschriebenen Masterplan präsentiert.

"Dieser Masterplan hat aber nichts mit konkreten Planungen einzelner Abschnitte zu tun", sagt Kotzbauer. "Selbstverständlich wird sich die Firmengruppe Max Bögl bei zukünftigen Bauausschreibungen uneingeschränkt beteiligen."

Doch wozu braucht es überhaupt solche informellen Treffen? "Es ist wichtig, als Region den Finger zu heben, um nicht hinten runterzufallen bei Investitionen in die Bundesstraßen", sagt Gottschalk.

Der Bund stellt den Ländern pauschale Summen zur Verfügung, mit denen diese die Bundesstraßen instandhalten und ausbauen können. Wo dies geschieht, entscheidet das Bauministerium in München. Je besser eine Kommune und ein Landkreis also vernetzt sind mit dem Staatlichen Bauamt, desto größer ist die Chance, dass das Geld vom Bund bei ihnen verbaut wird und nicht woanders. Die lokale Wirtschaft insgesamt ist mit ihren Bedürfnissen bei diesen Fragen immer mit im Boot. "Wir haben intensive Gespräche mit dem IHK-Gremium", sagt Gottschalk.

Erst Ende März haben sich Ursula Hammerbacher, Vorsitzende des IHK-Gremiums, und IHK-Geschäftsführerin Silke Auer mit Landrat Willibald Gailler ausgetauscht. "Der dreistreifige Ausbau der B 299 ist eine entscheidende Stellschraube, um genügend Kapazität für die zunehmenden Verkehrsströme und vor allem auch für eine Verbesserung der Verkehrssicherheit vorzuhalten", hieß es danach.

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