B8 zwischen Postbauer-Heng und Feucht: Tunnel unter Ochenbruck?

23.1.2021, 18:43 Uhr
B8 zwischen Postbauer-Heng und Feucht: Tunnel unter Ochenbruck?

© Foto: Günter Distler

Die Gemeinde Schwarzenbruck visiert eine Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan erst an. Im Vorfeld hatte sich die Bürgerinitiative "Albtraum B8" an Bürgermeister Markus Holzammer (CSU) gewandt und ihn aufgefordert, seine Netzwerke in Bundes- und Landespolitik zu nutzen, um "zumindest schrittweise zu einer Reduzierung der starken Belastungen aus dem B8-Verkehr für die Schwarzenbrucker Bürger zu kommen".

Die Mitglieder der BI fordern als ersten Schritt ein aussagekräftiges Lärmgutachten. Aufhänger der erneuten Diskussion war ein Antrag der CSU-Fraktion, wonach die Verwaltung einen Zeitplan mit einem Planungshorizont und die nächsten Schritte erstellen soll, damit eine fristgerechte Antragstellung für den Bundesverkehrswegeplan erreicht wird.

Beantragt wurde ferner, "dass die Verwaltung um die Einholung von Angeboten für eine vergleichende Untersuchung der Trassenvarianten beauftragt wird". Dabei geht es um mögliche Straßenführungen für die B8 im Sinne einer Ortsumgehung oder gar einer Untertunnelung.

Tempo 30 nicht möglich

Laut einer Studie würde eine Südumfahrung oder ein Südtunnel, der deutlich vor der Obi-Kreuzung ansetzt und vor der Abzweigung Mimberg auf die B8 zurückführt, die größte Entlastung für die Bundesstraße bringen.

Bereits vor Beginn der Sitzung hatte BI-Sprecher Norbert Dambaur seine Befürchtung geäußert, man wolle mit dem Antrag gewissermaßen Zeit schinden, um das Problem weiter in die Zukunft zu verschieben. Schließlich werde der Verkehrswegeplan durch den Bund, der für die B8 zuständig ist, erst 2030 fortgeschrieben. "Statt Tempo-30-Schilder aufzustellen, macht man halt irgendwelche Messungen, ohne das Problem jetzt anzugehen", warf er dem Bürgermeister vor.

Wird Umgehung gewünscht?

Der rechtfertigte sich, indem er erklärte, dass es zum einen darum gehe, in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen zu werden, zum anderen um weitere Fragen. Zum Beispiel darum, ob die Anlieger überhaupt eine Umgehung wollen. Tempo 30 dürfe jedenfalls nicht vorgeschrieben werden. Eine Temporeduzierung könne man höchstens auf freiwilliger Basis angehen.

Zudem bestätigten auch Fachbehörden, dass dies keinen Effekt auf die Lärmreduzierung habe. Außerdem müsse man sich auch die Frage stellen, ob man durch eine Ortsumgehung viel Natur zerstören wolle. Da die Bundesstraße in der Verantwortung des Staatlichen Bauamts liege, sollte man mit diesem das Gespräch suchen.

Bewertungsmatrix gefordert

Letztlich standen bis auf ein Mitglied des Gremiums alle hinter dem Antrag der CSU. Da eine Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan und damit eine mögliche Ortsumgehung von Ochenbruck und auch von Pfeifferhütte nur über das Staatliche Bauamt führt, wurde der Bürgermeister beauftragt, mit der Behörde zu sprechen. Die Erstellung einer Bewertungsmatrix, die verschiedene Parameter des komplexen Vorhabens objektiv darlegt, um das Verfahren transparenter zu machen, wie sie im CSU-Antrag auch gefordert war, wurde als verfrüht abgelehnt.

Sachstand in Postbauer-Heng

In Postbauer-Heng hat ein Fachbüro bereits Voruntersuchungen zur Trassenführung durchgeführt. "Wir sind schon relativ weit", sagte Bürgermeister Horst Kratzer. Auch wenn Corona den Zeitablauf bei den Planungen einer Nordumgehung beeinträchtigt habe.

Neben dem Staatlichen Bauamt Regensburg muss hier auch das Staatliche Bauamt in Nürnberg mit ins Boot. Denn die Umfahrung würde – grob geplant – noch auf Burgthanner Gebiet (beim Kaufland) weggehen und beim Sportplatz des SV Postbauer wieder auf die bisherige B8 führen. Kratzer hofft, das im Lauf des Jahres 2021 die Trassenvarianten vorgestellt werden können.

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