Bahnhof Parsberg: Barrierefreier Ausbau rückt näher

15.3.2020, 18:00 Uhr
Bahnhof Parsberg: Barrierefreier Ausbau rückt näher

© Foto: Werner Sturm

Viele hatten die Hoffnung bereits aufgegeben, dass es jemals einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen in Parsberg geben könnte. Und das obwohl der Bahnhof täglich von Tausenden von Schülern und Berufspendlern frequentiert wird. "Entsprechende Verhandlungen mit der Bundesbahn und Aussagen von maßgeblichen Bundespolitikern in der Vergangenheit waren da teilweise eher sehr frustrierend", erinnert Bürgermeister Bauer im Gespräch mit unserer Zeitung. Jetzt könnte sich das Blatt entscheidend gewendet haben.

 

Neues Förderprogramm

 

Wie die neue bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer der Stadt mitgeteilt habe, will der Bund weitere Bahnhöhe barrierefrei ausbauen und legt hierfür ein neues Förderprogramm auf. In diesem stellt er deutschlandweit knapp 150 Millionen Euro bereit, damit in den kommenden Jahren weitere Bahnhöfe barrierefrei ausgebaut werden können.


Nach Vorgabe des Bundes können diese Gelder für mittelgroße Bahnhöfe mit einer Nachfrage von 1000 bis 4000 Reisenden pro Tag verwendet werden. Der Bund übernimmt dabei jeweils die Hälfte der Planungs- und Baukosten. Die andere Hälfte soll von den Ländern oder Kommunen getragen werden.

Um dem Ziel einer durchgängig barrierefreien Reisekette im Schienenpersonennahverkehr einen weiteren Schritt näher zu kommen, habe der Freistaat laut Schreyer zwölf Stationen beim Bund für das neue Förderprogramm angemeldet: Die Bahnhöfe in Amberg, Eichstätt, Gunzenhausen, Karlstadt am Main, Kaufbeuren, Kronach, Kulmbach, Meitingen, Neufahrn in Niederbayern, Schwandorf, Weiden – und eben auch Parsberg. Menschen mit Behinderung, Familien und Reisende mit viel Gepäck – sie alle sollen von den zusätzlichen barrierefreien Bahnhöfen profitieren. "Der Freistaat wird sich finanziell beteiligen und erwartet nun eine zügige Projektauswahl durch den Bund", schreibt die Ministerin.

 

"Dringlichkeitsstufe A"

 

Kürzlich schaute sich Finanz- und Heimatminister Füracker mit Bürgermeister Bauer die Situation vor Ort an und erklärte dabei: "Ich freue mich sehr, dass der Bahnhof Parsberg im neuen Bundesprogramm zur Barrierefreiheit in die Dringlichkeitsstufe A aufgenommen worden ist. Ich habe mich dafür mit Bürgermeister Bauer eingesetzt. Bayern hat sich nur auf ausgewählte Bahnhöfe beschränkt. Deswegen ist es ein großer Erfolg, dass Parsberg dazugehört."

Nachdem alle Bundesländer ihre Bahnhöfe im Verkehrsministerium gemeldet haben, werden diese an die Deutsche Bahn zu einer weiteren Überprüfung weitergeleitet. Danach wird im Bundesverkehrsministerium entschieden, welche Bahnhöfe eine Förderzusage erhalten. "Ich werde deshalb so lange am Ball bleiben, bis wir eine verbindliche Förderzusage für Parsberg haben", versprach der Finanzminister.